Ausstellung zum "Leben und Arbeiten im Dorf Hinsbeck" eröffnet

In der Jugendherberge stellen das Dorfmuseum und der Verschönerungsverein frühere Berufe vor.

Hinsbeck. In der Jugendherberge Vierlinden zeigen der Verkehrs- und Verschönerungsverein Hinsbeck sowie das Dorfmuseum drei Ausstellungen zum Thema "Leben und Arbeiten im Dorf Hinsbeck". Hintergrund ist das 100-jährigen Bestehen des Jugendherbergs-Verbandes. Bis Ende August geht es im Speisesaal um alte Berufe aus Hinsbeck.

Heinz Koch und Dieter Snyders stellen insbesondere Schuster, Sattler, Holzschuhmacher und Schneider in den Mittelpunkt. Ein Schwarz-Weiß-Foto der Schuster-Familie Kerken (Wevelinghoven) aus dem Jahre 1925 dokumentiert, dass sich damals das Familienleben um die Schusterwerkstatt drehte. Jeder half mit. Zu sehen sind Schuhspanner, Lederwalzen und der berühmte-berüchtigte Leisten, über den das Leder gezogen wurde.

Erinnert wird daran, dass noch vor dem Zweiten Weltkrieg am Niederrhein Holzschuhe (Klompen) die übliche Fußbekeidung war. Synders: "Bei der Feldarbeit, im Garten und auf dem Weg zur Arbeit trugen die Menschen Klompen." Er erinnert an den Holzschuhmacher Kamps (Hombergen/An Haus Bey), der drei Standbeine hatte, um seine Familie zu ernähren: Den Garten, Tagelöhner und Erntehelfer in der Landwirtschaft des Grafen von Schaesberg sowie Klompenmacher und Besenbinder.

Besonders stolz ist Synders auf ein Ausstellungsstück, das er bei Girmes in Oedt fand: den Prototyp eines roten Samtoberteil für die Schuhindustrie. Das zierliche Teil, entwickelt für Abendschuhe, wirkt wie eine Requisite aus einem Märchen. Das Samtoberteil sollte die Frauenfüße Europas schmücken. "Leider wurde es kein Hit. Girmes-Brilliant-Samt wurde von der Schuhmode nicht akzeptiert", sagt der pensionierte Gewerkschaftssekretär.

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