Freilichtmuseum Dorenburg Ausstellung „Busy Girl": Barbie wohnt jetzt an der Niers

Im Freilichtmuseum in Grefrath ist eine Ausstellung der Puppe und ihrer Karriere in den vergangenen 50 Jahren zu sehen.

Grefrath. Lange, blonde Haare, top-gestylt und hohe Hacken: Das ist Barbie, wie man(n) oder frau sie kennt. Doch das Modepüppchen kann noch mehr. Das soll die Ausstellung „Busy Girl — Barbie macht Karriere“ im Freilichtmuseum Dorenburg zeigen.

Freilichtmuseum Dorenburg: Ausstellung „Busy Girl": Barbie wohnt jetzt an der Niers
Foto: Kurt Lübke

„Barbie passt gut zum Spielzeugmuseum“, sagt Kevin Gröwig, kommissarischer Museumsleiter. Das Konzept wie Rollenspiel, Entwicklung der Frau in der Berufswelt werde mit den Puppen weitergeführt. 270 von ihnen plus Häuser und Accessoires sind ab Sonntag in der Dorenburg zu sehen. Bestückt wird die Ausstellung — die seit elf Jahren in Deutschland unterwegs ist — von zwei Sammlerinnen, Karin Schrey und Bettina Dorfmann. Letztere besitzt 17 000 Exemplare.

Gleich im Eingang zur Ausstellung sind links die ältesten Barbies zu sehen. Im Papphaus — später sind die Häuser aus Vinyl und Kunststoff — sitzen modisch gekleidete Figuren, an der Wand ist der Schriftzug Carnaby Street zu sehen. Es sind die Swinging Sixtees, als die schicke Puppe ihren ersten Auftritt in Deutschland hatte. Karin Schrey gehört dieses Ensemble. Und es ist das, was die 66-Jährige am meisten mag. Weiter geht es an Jamies Penthouse vorbei, Häusern mit Küchen, Jugend- und Wohnzimmern, wie sie in den 60er, 70er und 80er Jahren in den USA aussahen. „Wichtig ist, dass immer alles komplett ist, die verschiedenen Bekleidungen, Perücken, Häuser und vieles mehr. Barbie hat immer eine komplette Infrastruktur“, sagt Schrey. Sie weist die Kritik an der Kult-Figur, sie sei nicht zeitgemäß, von sich: „Es ist immer eine Frage der Erziehung und Einstellung, wie man mit der Puppe umgeht. Sie ist zunächst ein Spielzeug, das seine Zeit abbildet und zum Rollenspiel einlädt.“ Babypuppen und Teddys entsprächen schließlich auch nicht den originalen Maßen, hätten beispielsweise einen viel zu großen Kopf.

Doch Barbie hat in den mehr als 50 Jahren ihrer Existenz Karriere gemacht. Sie ist nicht nur Hausfrau, sportlich aktiv, sondern auch Pilotin, Paleontologin, Feuerwehrfrau, Soldatin und Präsidentin. Und natürlich hat sie auch einen Traumberuf, wie Ballerina, Opernstar oder Sängerin. Die Puppe hat viele der Berufe bereits „ergriffen“, bevor diese in der Gesellschaft angekommen waren.

Im Gegensatz zur 66-jährigen Karin Schrey, hat Bettina Dorfmann, Jahrgang 1964, mit den Barbie-Puppen auch gespielt. „Sie konnten mit geschlossenen Beinen sitzen, andere Puppen nur mit gespreizten. Sie konnten stehen. Später kamen Drehteile hinzu, so dass sie sich bewegen ließen. Es gab Sprechbarbies und welche mit wachsendem Haar“, zählt die Düsseldorferin die Vorzüge auf. Mit ihrer Sammelleidenschaft ist Dorfmann bereits im Guiness-Buch der Rekorde vertreten. Sie hat die einizige Barbie-Puppenkinik (www.barbiepuppenklinik.de). Durch ihr Hobby kennt sie viele der Sammler. „Und das sind zu gleichen Teilen Männer und Frauen.“

Rabea Badeda hat als Museumspädagogin des Freilichtmuseums zudem Info-Tafeln für die Sonderausstellung aufgestellt. Dazu hat sie fünf Frauen aus der Region aus verschiedenen, männertypischen Berufen befragt. Ihre prägnantesten Zitate hat sie aufgeschrieben, so dass sie die Besucher gut lesen können.

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