Grefrath Auf Entdeckungsreise in der Großküche

Die Berufsforscher der evangelischen Kirchengemeinde haben sich im Oedter Altenzentrum umgeschaut. Der Nachwuchs erkundet die Arbeitswelt.

Grefrath: Auf Entdeckungsreise in der Großküche
Foto: Kurt Lübke

Oedt. „Jeder von euch kennt die eigene Küche zu Hause, dort wird für eure Familie gekocht. In unserer Küche müssen wir aber im Schnitt täglich für 450 Personen kochen“, erklärt Ralf Schmitter, Leiter der Großküche im Evangelischen Altenzentrum an der Oststraße. Im Rahmen des Workshops „Berufsforscher unterwegs“ der Evangelischen Kirchengemeinde hatten Kinder ab acht Jahren die Möglichkeit, fünf verschiedene Berufe kennenzulernen. Am letzten der fünf Termine gab es einen Einblick in das Berufsbild des Kochs.

„Bei einer so großen Küche ist Sauberkeit besonders wichtig“, so der Chefkoch. „Es gibt einige Stellen am Körper, die besonders viel mit Bakterien in Kontakt kommen.“ Die Kinder wissen genau, um welche Stellen es sich handelt. „Der Mund und die Hände“, denken Jan-Malte (10) und Sophie (10). Charlotte (9) kommt auch auf die schwierigste Antwort. „Die Haare müssen geschützt werden“, weiß sie. Deshalb muss jeder zu Beginn der Küchenführung seine Hände desinfizieren. Für den Kopf gibt es eine richtige Kochmütze. In der Küche angekommen staunen die Kinder nicht schlecht, denn es sind kaum Töpfe zu finden. „Wir haben nur wenige Töpfe, weil wir in großen Kesseln kochen, die 50 Liter oder mehr fassen“, sagt Ralf Schmitter. „Auch die Backöfen und die Pfannen sind besonders. In den Öfen kann man zum Beispiel auch Essen aufwärmen. Sie können ebenso wie die Pfannen auch über Nacht laufen, damit der Braten am nächsten Tag gar ist.“

Warum es wichtig ist, dass das vorbereitete Essen über 65 Grad erhitzt wird, erklärt Jugenddiakonin Karin Rosen-stengel den Kindern. „Ihr würdet vielleicht nur Bauchschmerzen bekommen wenn das Essen nicht genügend erhitzt wurde, weil euer Körper noch jung ist. Für alte und kranke Menschen kann es aber lebensbedrohlich sein, wenn Bakterien im Essen sind“, so Rosenstengel.

Besonders spannend wird es, als es zu der großen Transportspülmaschine und den Kühlkammern geht. „Die Kühlung ist in verschiedene Kategorien unterteilt. Die kälteste Kammer hat eine Temperatur von minus 20 Grad“, erklärt der 56-Jährige. Wie kalt das ist, dürfen die Kinder selber ausprobieren. Nina (9), Cynthia (11), Elea (9) und Emma (9) können die Minusgrade aber nicht lange aushalten. „Viel zu kalt“, finden sie.

Nach dem Rundgang durch alle Bereiche der Großküche dürfen Fragen gestellt werden. Dazu gibt es Getränke und Gebäck aus eigenem Hause. „Wie lange muss ein Koch hier arbeiten?“, will Lara (9) wissen. „Die Frühschicht beginnt um 6.30 Uhr und geht etwa bis 15 Uhr. Die Spätschicht arbeitet bis 20 Uhr“, sagt Schmitter. „Aber es wird an allen Tagen gekocht, also auch an Weihnachten. Dafür ist es ein kreativer und vielseitiger Beruf, weil sich immer wieder etwas ändert.“

Außerdem gibt es auch in einer Großküche immer wieder Herausforderungen für die Köche. „Wir kochen für Schulen und vereinzelt auch für Hochzeiten und Feste. Demnächst bereiten wir zum Beispiel das Essen für eine Jugendmannschaft von Real Madrid vor, die hier zu Gast ist. Das ist spannend, weil wir vieles beachten müssen und die Sportler nicht alles essen dürfen“, sagt Ralf Schmitter.

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