Stadtplanung in Kempen Kempen: Debatte um Sanierung von Straßen

Kempen · In Kempen stehen mehrere Projekte an. Einige Anlieger waren im Ausschuss zu Gast.

Auf dem Grünen Weg gilt seit kurzem ein Durchfahrtsverbot für Lkw.

Auf dem Grünen Weg gilt seit kurzem ein Durchfahrtsverbot für Lkw.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

In den nächsten Jahren werden weitere Straßen in Kempen saniert – das sorgt für Gesprächsstoff. Die Anwohner beteiligen sich engagiert. Das wurde im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) am Donnerstagabend deutlich, in dem Konzepte für die Bereiche Grüner Weg/Am Bengt/Bongert sowie zwischen Vorster und St. Töniser Straße auf der Tagesordnung standen. Zur Sitzung waren etwa 25 Bürger gekommen, Anregungen und Unterschriftenlisten waren im Vorfeld bei der Verwaltung eingegangen.

An Grüner Weg, Am Bengt und einem Teil des Bongert werden Kanäle saniert. In diesem Zuge sollen die Straßen Am Bengt und Grüner Weg erneuert werden. Die ersten Pläne stellte Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder nun der Politik vor. Im Anschluss werden diese auch den Anwohnern vorgelegt.

Für den Grünen Weg gibt es drei Alternativen: eine gepflasterte Spielstraße mit Fahrbahn und Gehweg auf einem Niveau oder eine Tempo-30-Zone mit Trennung von Fahrbahn und leicht erhöhten Gehwegen, die von Fahrzeugen im Bedarfsfall überfahren werden können. Dritte Alternative ist eine Kombination: Peschweg bis Am Bengt als Spielstraße, Am Bengt bis Bongert als 30er-Zone. Die Spielstraßen-Variante sei barrierefrei, beruhige den Verkehr und sehe ansprechender aus, so die Stadt. Nachteile: Es fallen Parkflächen weg und an der Einmündung auf den Bongert würde kein „Rechts vor Links“ mehr gelten. Eine Spielstraße schlägt die Stadt auch für Am Bengt vor.

Die Rückmeldungen der Anwohner hatten eine erste Konsequenz. Aufgrund des Hinweises, dass viele Lkw den Grünen Weg befahren, hat die Stadt eine Verkehrszählung durchgeführt, die dies bestätigte. Nun ist Lkw dort die Durchfahrt untersagt – lediglich Lkw-Anliegerverkehr darf passieren.

Weiter ist man am Blatendoop zwischen St. Töniser und Vorster Straße. Dort wird bereits gearbeitet. Ende des Monats soll dort die Straße provisorisch hergestellt und für den Verkehr freigegeben werden. Nun ist die Frage, wie deren Stichstraßen nach der Sanierung aussehen sollen. Vorschläge dazu wurden bereits im Februar vorgestellt. Die Planungen für Saar-/Memel-/Eupener Straße wurden in der Ausschusssitzung zunächst zurückgestellt.

Für die Stichstraßen des Blatendoop (Amsel-, Drossel-, Meisen-, Finken-, Nachtigallen- und Falkenweg) sprach sich eine leichte Mehrheit in den Rückmeldungen der Anlieger dafür aus, dass die bisherige Trennung von Fahrbahn und Gehweg beibehalten wird. Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder schlug einen Kompromiss vor: breitere, gepflasterte Gehwege, die mit einer Höhe von fünf Zentimetern auch von Fahrzeugen bei Bedarf überfahren werden können. Nun sollen sich die Anwohner dazu äußern können.

An der St.-Peter-Allee besteht das Problem, dass die Bäume bei einem Straßenausbau gefällt werden müssten. Eine Mehrheit der Anlieger sprach sich aber für den Erhalt der Linden aus. Die Stadtwerke haben bestätigt, dass die Bäume zurzeit keine Gefahr für Gasleitungen darstellen. Daher wird dort nur der Gehweg ausgebaut.

Schröder rief die Anwohner dazu auf, sich auch weiterhin in die Planungen einzubringen und sich bei Fragen zu melden. Zur Höhe der Kosten konnte er noch nichts Konkretes sagen. Er machte aber deutlich, dass sich die unterschiedlichen Varianten für die Blatendoop-Stichstraßen „nicht viel tun“.

Die sogenannte Liner-Sanierung, bei denen Rohre in die bestehenden Rohre eingezogen werden, sollen Am Bengt, Bongert und Grüner Weg im nächsten Jahr erfolgen, weitere Kanalarbeiten und Straßenausbau für Am Bengt und Grüner Weg 2020. Der Kanalbau für die St.-Peter-Allee und die Blatendoop-Stichstraßen soll nächstes Jahr begonnen werden. Der Ausbau der Straßen könnte erst im Frühjahr 2020 beginnen.

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