Oedter Straße : Anwohner warten auf Lärmschutz – die Stadt Kempen antwortet nicht
Kempen Kempener Bürger, die rund um die Oedter Straße wohnen, haben vor mehr als einem Jahr einen Antrag gestellt. Eine versprochene Reaktion aus dem Rathaus gibt es bislang nicht.
Das erste Anschreiben der Bewohner des Wohngebietes rund um die Oedter Straße an die Stadt mit 23 Unterschriften ist datiert auf den 4. Juli 2018. Anfang November 2018 übergab die Initiaitive 237 Unterschriften von Kempener Bürgern, Einwände gegen die Änderung des Flächennutzungsplans für das Baugebiet „Kempener Westen“ mit Blick auf die steigende Verkehrsbelastung. Seither sind die Anwohner regelmäßig zu Gast in den Sitzungen des Planungsausschusses und bringen ihr Anliegen vor – zuletzt in der Sitzung Ende April. Die Bürger verdienten auf ihren Antrag eine Antwort, sagte der Technische Beigeordnete Marcus Beyer. Auf eine Antwort warten die Bürger aber nach wie vor vergeblich. Sollte diese tatsächlich vom Dezernenten kommen sollen, wird die Zeit knapp. Mitte September wechselt Beyer zur Stadt Krefeld.
Auch ohne neues Baugebiet gibt es schon reichlich Verkehr
Anlass für den Antrag auf Lärmschutz waren die Planungen für das Neubaugebiet im Kempener Westen, dessen Verkehr wohl zunächst auch über ihre Straße führen wird. Aber eigentlich sei das Problem schon länger vorhanden, berichten Peter und Katharina Hader. Als sie 1997 in ihr neues Haus gezogen seien, sei ihnen der Schluss des Außenrings im Kempener Westen immer versprochen worden. Doch die Umgehungsstraße kam nicht. Dafür aber neue Baugebiete, verdichtete Bebauung und immer mehr Verkehr. Die Lkw-Maut für Landstraßen habe zudem zu einer Zunahme der Lkw auf ihrer Straße geführt. Das sorge in den direkt an der Oedter Straße liegenden Häusern für eine extrem starke Lärmbelastung, die tagsüber und auch nachts unzumutbar sei.
Das Problem sei, dass die Auto- und auch Lkw-Fahrer die Oedter Straße als Landstraße wahrnehmen würden. An die vorgeschriebenen 50 km/h halte sich da kaum jemand. Auf anderen Einfahrtsstraßen würde der Verkehr abgebremst, finden die Anwohner. Durch eine Ampel wie an der Straelener Straße. Oder durch einen Zebrastreifen wie am Grünanger an der St. Töniser Straße. Fährt man auf der Tönisvorster Straße in Oedt ein, wird man erst einmal auf Tempo 30 heruntergebremst. Auf der Oedter Straße in Kempen hat man dagegen ab dem Außenring 700 Meter freie Fahrt. „Und trotz der Verkehrsinsel vor der Kreuzung zum Lindenweg werden die Autofahrer auch nicht langsamer“, stellt Peter Hader fest.