Sammlung eines Kempeners Sein Herz schlägt für Pokémon

Kempen. · André Jungclaus sammelt nicht nur leidenschaftlich gerne Pokémon-Karten, auch viele andere Schätzchen hat er noch originalverpackt. Seine Hoffnung: nicht reich werden, aber zumindest mit Gewinn rausgehen.

 André Jungclaus umgeben von seinen Sammelkarten. Seine Pokémon-Sammlung wartet noch auf Vollendung.

André Jungclaus umgeben von seinen Sammelkarten. Seine Pokémon-Sammlung wartet noch auf Vollendung.

Foto: Norbert Prümen

André Jungclaus möchte derzeit fast 40 000 seiner Spielkarten loswerden. Die hat er alle doppelt und sie deshalb bei einer Online-Plattform für zunächst 5000 Euro eingestellt. „Das sind 27 000 Pokémon-Karten und mehr als 10 000 Yu-Gi-Oh-Karten“, sagt der vor zehn Monaten nach Kempen gezogene Jungclaus. Der 29-Jährige ist „sammelverrückt“, wie er selbst sagt. Und es gibt nichts, was er nicht sammelt oder gesammelt hat: Überraschungseier (nicht nur die Figuren), alte Brettspiele, VHS-Kassetten – das sind nur einige Dinge, wofür er gerne sein Geld ausgibt.

Angefangen hat alles, als André Jungclaus noch ein Kind war: „Schon mit neun, erinnere ich mich, ging es los, dann im Alter von 16 Jahren weiter“, erzählt der junge Mann, der in Kempen als Altenpfleger arbeitet. Er beobachtet den „Sammler-Markt“ sehr genau. In seiner Vitrine liegen die Playstation 1 und 2, eine PC-Big-Box, Super Nintendo aus den Anfängen der 1990er Jahre.

Alle Sammelkarten sind
noch orginialverpackt

Doch das Wichtigste für ihn bei den Spielen und Konsolen: Nichts davon ist gebraucht, alles originalverpackt, noch eingeschweißt. „Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich erhoffe mir dadurch eine deutliche Wertsteigerung“, erzählt der in Niedersachsen aufgewachsene Jungclaus. Seine Sammelleidenschaft erinnere ihn an seine Kindheit, das betont er immer wieder. Jetzt liegen aktuell fast 40 000 Sammelspielkarten auf seinem Tisch, von denen er sich trennen möchte. Denn: Um seine Pokémon-Sammlung komplett zu machen, benötigt der 29-Jährige noch etwa 3000 Euro.

Mit dem Verkauf der doppelten Karten könnte er weiter investieren, wie er sagt, und sich damit zu seinem 30. Geburtstag im kommenden Jahr einen großen Wunsch erfüllen. Wie viel er in seinem Leben schon ausgegeben hat für seine Sammelleidenschaft? Das kann er nicht mehr beziffern. „Das ist mein Hobby, und dafür geht auch viel drauf.“

Alles hält Jungclaus in einem Buch fest: Jede Anschaffung, dahinter den Wert. Denn er lebt allein. „Sollte mir mal was passieren, sollen meine Geschwister eine Orientierung bekommen, was das im Einzelnen wert ist“, erzählt der Altenpfleger. Bevor er selbst kauft, prüft er ganz genau, in welchem Zustand die Ware ist und vor allem, dass es sich nicht um eine Fälschung handelt.

Profi ist er auf dem Markt der Pokémon, der japanische Fantasiewesen, wo es neben Sammelspielkarten auch Videospiele und Unzähliges an Merchandising-Produkten gibt.

Das „Phänomen Pokémon“ scheint nicht auszusterben. Seit Anfang 1996 ist es bei Sammlern in aller Welt beliebt. Auch heute noch wird auf den Schulhöfen eifrig getauscht. „Je älter die Karten, desto teurer sind sie“, erzählt der Kempener. Je höher der Wert seiner eigenen Sammlung steigt, desto mehr denkt er deshalb auch über eine gesonderte Versicherung nach.

Viele Angebote hat er auf der Online-Plattform schon erhalten, doch das Mindestgebot hat noch keiner geboten, und aus taktischen Gründen möchte er das für sich behalten. „Ich werde schon für verrückt gehalten, aber ich sage dann immer, lasst uns zehn Jahre mal abwarten“, sagt der 29-Jährige. Er sammelt weiter und spekuliert darauf, einmal seine Schätzchen für viel mehr zu verkaufen, als er investiert hat.

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