Altstadt-Geflüster: Die süßeste Versuchung

Eine Pralinen-Aktion bringt 2000 Euro für die gute Sache. Ferner: Es gibt wieder Muscheln, Theo rockt für Hellas, Blaubär an der Post, goldige Ecke.

Kempen. Die Bürgermeisterfrauen aus Kempen, Tönisvorst und Wachtendonk haben gestern Mittag im Café Peerbooms am Buttermarkt 21 eigene Pralinen kreiert. Bäckermeister Manfred Oomen wies die First Ladies Margret Hensel (Kempen), Gudrun Schwarz (Tönisvorst) und Irmgard Rosenkranz (Wachtendonk) in die hohe Kunst der Chocolaterie ein. Stefan Verhasselt, der kommenden Freitag im Kolpinghaus sein Kabarett-Programm vorstellt und bereits ein paar Kostproben gab, moderierte die Pralinen-Vorführung. Die Bürgermeisterfrauen und Verhasselt spendeten jeweils 500 Euro für einen guten Zweck vor Ort. Außerdem wurden neun Pralinen-Seminare und vier Tickets fürs Verhasselt-Kabarett verlost - jeweils für zwei Personen. Übrigens: Offiziell "abgenommen" wurden die neuen Stadt-Pralinen von den Bürgermeistern Karl Hensel und Albert Schwarz. Und auch Vize-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans kostete den neuen "süßen Kempener Rundling".

Wer wird Kempener Karaoke-König 2008? Diese Frage wird donnerstags im NT-News phongewaltig geklärt. Ab 21 Uhr legen begabte Hobby-Sänger an der Peterstraße 26 bühnenreife Auftritte auf die Bretter, dass es Wirt Theo Nikolaidis zuweilen die Sprache verschlägt. Die Straelenerin Christina Terporten, die Karaoke-Königin 2007, bringt gerade ihre erste CD auf den Markt. Wer Theos nächster König wird, flüstern wir zu gegebener Zeit - Finale ist im März 2008.

Da Theo Grieche ist, blutet ihm das Herz beim Anblick des Elends in seiner Heimat aufgrund der verheerenden Waldbrände. Deshalb lädt der 48-Jährige am Sonntag, 30. September, ab 19 Uhr zum Benefiz-Konzert. Es gibt Oldie-Rock vom Feinsten mit Johnny Grandt, Albert Buss und Ingo Bentrup; dazu gesellen sich eine griechische Folkloregruppe sowie Cover-Rock von Dimmy. Der Eintritt kostet fünf Euro, die komplett für die Brandopfer eingesetzt werden. Damit das Geld in die richtigen Kanäle fließt, übergibt Theo es dem Konsulat.

Am Mittwoch machten Käpt’n Blaubär und Hein Blöd Station an der Post. Am Moorenring 1-5 ließen sich die sympathischen Kinder-Stars mit ihren kleinen Fans ablichten. Den Obolus, ein Euro pro Bild, lässt die Postbank einem sozialen Zweck zukommen. Wie viel zusammen gekommen ist, konnte Postsprecher Friedrich Buttgereit noch nicht sagen. Die Fotos jedenfalls hängen noch bis Ende des Monats in der Schalterhalle aus.

Alles dreht sich um Friedensreich Hundertwasser. "In Kürze beginnt der Aufbau der Ausstellung." Christoph Dellmans und sein Stadt-Team fiebern der größten Ausstellung entgegen, die Kempen je gesehen hat. Vom 14. Oktober bis 13. Januar ist im Kramer-Museum an der Burgstraße 19 das graphische Oeuvre des Wieners zu sehen. Seit gestern Nachmittag prangen 53 (!) weinrote Plakatposter in den Fenstern der ehemaligen Polizeiwache zum Museumsplatz hin. Und das Kulturfieber steigt . . .

Seit einer Woche gibt es wieder frische Muscheln in der Altstadt. In der Traberklause, Peterstraße 41, kommen die Schalentiere in drei Varianten auf den Tisch: auf Rheinische Art, nach Art des Hauses mit Sahne, Knoblauch und fein geschnittenem Gemüse und provenzalisch mit Tomaten. Je nach Menge und Gericht zahlt der Gast zwischen 9,60 und 12,90 Euro für das maritime Ess-Vergnügen. "Unsere Miesmuscheln kommen frisch aus der Nordsee", betont man im altdeutschen Restaurant. Anderswo ist man zögerlicher und bietet, wie Marion Klingenberg auf der Kerkener Straße 9, erst ab Oktober Muscheln an. Ob es bei EllenPoort, Ellenstraße 35, in diesem Winter Muscheln gibt, ist noch unklar. "Ich überlege noch", grübelt Armin Horst.

Apropos Armin Horst: Der ist auch Chef im Treppchen. Im Lokal an der Ellenstraße 36 ist nächsten Samstag im Rahmen des Kneipenfestivals Trio-Drummer Peter Behrends (Foto) zu Gast. Sie erinnern sich bestimmt: Dadada! Ab 21 Uhr packt der Neue-Deutsche-Welle-Star seine Trommel aus, die auch noch das Original-Fell der großen Zeiten aufweist. Das Kneipenfestival in den zehn Lokalitäten NT-News, Bärlin’s, Life-Time, Comix, Klingenberg, Radizio Sol Brazil, Treppchen, Peerbooms, Ela und Haus Berg wird um 20 Uhr auf dem Buttermarkt von den Lokalmatadoren New Orleans Heartbreakers eröffnet. Ab 21 Uhr geht’s in den Pinten los.

In 125 Jahren guter Gastronomie hat das Haus Platen ein solches Schwergewicht noch nie beköstigt: Vor ein paar Tagen war Box-Legende Peter Hussing (57/Foto unten, links) an der Peterstraße 18 lecker essen. Patron Karl-Heinz Lange (58/rechts), selbst ein großer Henry-Maske-Fan und ehemaliger Boxer bei Stahl Riesa, war es eine Ehre, den erfolgreichsten deutschen Amateuer-Faustkämpfer aller Zeiten mit Rumpsteak zu verwöhnen. Zuvor hatte Hussing im Autohaus Gossens die Niederrhein-Meisterschaften besucht. Klar, dass an der kulinarischen Platen-Tafel zusammen mit Boxverein-Boss Karl-Heinz Redelings und Vereinssprecher Kalla Wefers viel über Ali, Rocky und Henry philosophiert wurde.

Mehr davon! Die Stadt hat in der City weitere Abstell-Bügel für den Drahtesel platziert. An der Burgstraße vor Langenfurth stehen nun vier der anthrazitfarbenen Metall-Träger, an der Engerstraße vor Plus gibt es sechs weitere. Bereits vor einiger Zeit hat die fahrradfreundliche Stadt auf der Engerstraße vor Vodafone sechs und vor dem Drogeriemarkt dm sieben ähnliche Bügel aufs Pflaster gesetzt. Die Pfeiler sind schlank, schick und sicher - Langfinger machen einen großen Bogen drum. Und die "Neuen" werden schon rege genutzt.

"Wenn man schöne Dinge für Kinder haben wollte, musste man bisher immer weiter weg fahren", erzählt Miriam Sahni. Die Mutter von zwei Kindern hat daher selbst ein Geschäft eröffnet. "Engel & Co. - Schöne Sachen für Kinder" heißt ihr Laden an der Peterstraße 30. Die 32-Jährige betreibt seit zwei Jahren das Geschäft "Kleine Schuhe" ein Haus weiter. Dort wurde es zu eng, so dass ein zweites Geschäft her musste. Ganz schön rosa geht es bei Engel zu. Prinzessin Lillifee und Pferdefreunde sind angesagt. "Aber es gibt auch mehr Sachen für Jungs", lädt Miriam Sahni zum Stöbern ein.

Ein paar Häuser weiter sind die Handwerker zugange: Am gelben Eckhaus Peterstraße 34/Heilig-Geist-Straße prangt am Eck-Erker bis in luftige Höhen ein Walter-Gerüst. Dort hat sich Schreibwaren Dahmen nach 108-jähriger Geschäftstradition verabschiedet. Bevor Nachfolgerin Bettina van Berck in Parterre Anfang Oktober ihr Modegeschäft eröffnet, werden an der Fassade Reparaturen vorgenommen. Innen wird bereits leergeräumt.

Apropos Handwerker: Wenige Arbeiten sind noch nötig, dann ist der Rohbau am Gekshaus fertig. Der Steinmetz muss noch an der Fassade des alten Metzgerhauses an der Schulstraße 19 die Holzstützen gegen passenden Stein ersetzen, dann können die Fensterbänke in der 1. Etage überarbeitet werden. Sieht so aus, als sei die Sanierung fertig, wenn St. Martin am 10. November durch die Fachwerkmeile reitet.

Handwerker, die Dritte: Goldschmied Hendricks hat vor einer Woche im Cassetta-Haus an der Peterstraße 40 eröffnet. Dass bald gegenüber ins Haus Peterstraße 3 noch eine Goldschmiede eröffnet, ist Zufall. Dort, wo ehedem Lennartz Katrinchen frischen Fisch offerierte, richtet sich die Breyellerin Anja Henkel (38) ein. Auch dieses schmale Haus hat 200 Jahre auf dem Buckel und ist fein herausgeputzt.

Jubel im Annenhof: Der Bolzplatz am Hessenring wird nächstes Jahr saniert. Das verspricht Kämmerer Volker Rübo den Mädchen und Jungen aus dem nahen Heim an der Oelstraße 9. Und das, obwohl die Stadt bekanntlich knapp bei Kasse ist. Rübo: "Das ist uns wichtig." Und knappst für 2008 rund 40 000 Euro ab für die Erneuerung des ramponierten Tartan-Plätzchens gegenüber dem Haus Nr. 33.

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