Altkennzeichen „KK“ wird wieder eingeführt

Das Altkennzeichen „KK“ wird wieder eingeführt. Reservierungen sind aber nicht vor Mai möglich.

Kempen/Kreis Viersen. Das Kennzeichen „KK“ wird wieder eingeführt. Unerwartet deutlich stimmten 34 Kreistagsmitglieder am Donnerstagabend dafür, 13 waren dagegen, sieben enthielten sich der Stimme. Besonders glücklich war die Kempenerin Irene Wistuba (FDP). Immerhin hatten die Liberalen den Antrag gestellt. „Für viele ist dieses Kennzeichen eine Herzensangelegenheit, für mich auch“, sagte sie.

Es wurde nicht, wie angekündigt, geheim, sondern offen abgestimmt. Vor allem viele Viersener, so Fritz Meies und Stephan Sillekens (beide CDU), lehnten die Wiedereinführung ab. CDU-Fraktionschef Michael Aach (Dülken), der sich bei der ersten Ablehnung der Wiedereinführung im März 2012 noch enthalten hatte, votierte dafür. Auch wenn er den Antrag als „ziemlich unnötig und als einen ziemlichen Blödsinn“ bezeichnete. Aber der Bürger solle dies durch sein Verhalten jetzt selbst entscheiden. Gegenstimmen kamen bis auf die Alternative für Deutschland (AfD) von allen Fraktionen.

„Es gibt zu dem Thema bei uns keinen Fraktionszwang“, sagte nicht nur der Viersener Sozialdemokrat Hans Smolenaers. „KK ja oder nein“ sei ihm „ziemlich schnuppe“, Smolenaers enthielt sich der Stimme. Karlheinz Omsels (CDU) aus Kempen plädierte für die Wiedereinführung: „Die Abstimmung ist kein Gradmesser dafür, dass man gegen die Stadt oder den Kreis Viersen ist.“ Nicht so ganz ernst gemeint war wohl der Kommentar des Grünen Jürgen Heinen: „Es gibt wohl auch einige Kaldenkirchener, die das KK gut finden.“

Bis die „KK“-Fans das Nostalgiekennzeichen am Auto haben, werden aber noch einige Monate vergehen. Zunächst steht nach Angaben des Kreises Viersen eine Formalität an: „Wir beantragen das Altkennzeichen jetzt beim NRW-Verkehrsminister“, sagt Pressesprecher Axel Küppers. Die Zustimmung ist in der Regel eine Formsache.

„Realistisch eingeschätzt können KK-Kennzeichen ab Mai beim Straßenverkehrsamt beantragt werden“, sagt Küppers. Zum Beispiel über die jetzt schon existierende Homepage „wunschkennzeichen.de). „Wer das Altskennzeichen haben möchte, zahlt dafür die übliche Wunschkennzeichengebühr“, so der Sprecher. Mit weiteren Kosten sei man am Ende bei einer Gebühr von „etwa 40 Euro“ pro Kennzeichen.

„Das Straßenverkehrsamt rechnet in den ersten beiden Jahren nach der Wiedereinführung mit rund 5000 KfZ-Haltern, die KK haben möchten“, sagt Axel Küppers. Die FDP rechnete im Zuge der Diskussion mit „weitaus mehr“ Antragstellern — mit dem Verweis auf den Kreis Wesel: Dort gibt es das Kennzeichen „MO“ (Moers) inzwischen mehr als 35 000 Mal.

Nach Angaben von Axel Küppers gab es in den vergangenen Wochen bereits einige KfZ-Halter, die sich ein KK-Kennzeichen reservieren wollten — vor allem beim Straßenverkehrsamt in Kempen. „Uns ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass das noch nicht geht“, sagt Küppers. Dies sei erst etwa im Mai möglich.

Sollte es dann zu einem Ansturm kommen, werde der Kreis Viersen das Personal im Kempener Amt aufstocken: Kollegen aus Viersen würden in der Thomasstadt aushelfen.

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