Bernd Bedronka (SPD) empfahl am Montagabend im Hauptausschuss, Grefrath möge wie andere Einrichtungen in der Region die Aktion unterstützen: „Die Verwaltung könnte fünf Minuten vor die Tür gehen und so mit gutem Beispiel vorangehen!“

Das Thema Rassismus und Neonazis beschäftigt die Politik in der Niersgemeinde schon länger — obwohl es kaum konkrete Anlässe gibt.

„Grefrath ist noch das gelobte Land“, meinte Bürgermeister Manfred Lommetz. Soll heißen: Bislang keine besonderen Vorkommnisse. Das haben laut Lommetz Gespräche mit Mitarbeitern, Schulen und Streetworkern ergeben.

Doch Heinz Hagl (FDP) verwies auf die Festnahme eines jungen Grefrathers vor zwei Wochen, der Sprengstoff besaß sowie nationalsozialistisches Propaganda-Material (die WZ berichtete). Hagl warnte: „Wehret den Anfängen!“

Die Verwaltung will deshalb beim zuständigen Staatsschutz in Mönchengladbach nachfragen, ob es Erkenntnisse über Neonazis im Umfeld des Verdächtigen in Grefrath gebe. Aufklärungs-Aktionen gegen Rassismus hatten kürzlich die Grünen beantragt.

Ursprünglich wollte die Gemeinde nicht sonderlich aktiv werden, um niemanden, so Lommetz, auf die Idee zu solchen Umtrieben zu bringen. Allerdings mahnte Roland Angenvoort (SPD), vorgeschlagene Aktionen wie Theater für Kinder zum Thema durchaus in Erwägung zu ziehen. Als ersten Schritt kündigte Lommetz eine Resolution gegen Rechtsradikalismus im Gemeinderat nächste Woche an.

Kurzfristig fiel dann am Dienstag im Rathaus die Entscheidung, bei der fünfminütigen Aktion am „Tag gegen Rassismus“ mitzumachen. So werden die Mitarbeiter am Mittwoch um fünf vor zwölf nach draußen treten unter dem Motto „Handeln. Jetzt. Es ist 5 vor 12!“