Afrika-Hilfe Kempen : Wenn helfen schwierig wird
Kempen Frust im Verein „Felistas Afrika-Hilfe“: Die Not in Simbabwe ist so groß, dass Projekte zurzeit nicht realisiert werden können.
Seit Jahren helfen Christiane und Rainer Hamm Menschen in Simbabwe. Im Jahr 2013 haben sie dazu den Verein „Felistas Afrika-Hilfe Kempen” gegründet – und in den vergangenen Jahren viel erreicht. Doch zurzeit ist die Stimmung eher getrübt. Denn Geld und der Wille zu helfen sind da, aber die Situation vor Ort lässt es nicht zu. Bei der jüngsten MItgliederversammlung des Vereins hat dies für Diskussionen gesorgt.
Kontakt zu dieser Region hat der Kempener Verein über den gebürtigen Lobbericher Helmut Orbon, der am Thomaeum Abitur gemacht hat und mit seiner Frau Sekai in Simbabwe lebt. Vor Ort haben die Kempener bereits unter anderem die Trinkwasserversorgung hergestellt, einen Kindergarten eingerichtet und ein Schulgebäude gebaut. Es bestehen Patenschaften, die Familien ermöglichen, das Schulgeld für ihre Kinder zu bezahlen.
Eigentlich würde der Verein gerne weitere Schulgebäude bauen lassen. Aber das ist zurzeit nicht machbar. Im WZ-Gespräch schildert Orbon die Situation vor Ort in Simbabwe. Die Wirtschaft in dem afrikanischen Land liegt am Boden. Die Arbeitslosigkeit ist massiv, die Inflation ebenfalls. Die Banken zahlen kaum Geld aus. Das Stromnetz ist meist nur nachts verfügbar, Benzin nur sehr schwierig zu bekommen. Auch Medikamente sind knapp. Das Bildungssystem sei quasi zusammengebrochen, Ärzte seien im Streik, weil sie keine Medikamente haben. Korruption ist ein großes Problem. Simbabwe galt früher als das „Juwel Afrikas“, doch diese Zeiten sind längst vorbei.