Kempen Ärger um Müll am Berufskolleg: Kreis Viersen will Gehweg grundreinigen

Die SPD macht das Müll-Problem am Berufskolleg in Kempen im Ausschuss zum Thema. Bürgermeister Volker Rübo nimmt den Kreis Viersen in die Verantwortung. Eine längerfristige Lösung ist (noch) nicht in Sicht.

Die neue Tonne lindert das Problem von Müll und Kippen an der Terwelpstraße in Kempen nur bedingt.

Die neue Tonne lindert das Problem von Müll und Kippen an der Terwelpstraße in Kempen nur bedingt.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Dann muss ich wohl mal zum Hören greifen“, sagte Bürgermeister Volker Rübo am Dienstagabend im Kempener Haupt- und Finanzausschuss. Ihm war anzuhören, dass er dies nicht gerne tun wird, liegt die Verantwortung für das zu besprechende Problem doch beim Kreis Viersen. Der ist Träger des Berufskollegs, dessen Schüler den Anwohnern an der Terwelpstraße eine Menge Unrat, vor allem in Form von Kippen und Kaugummis bescheren.

Die SPD hatte das Thema per Antrag auf die Tagesordnung gebracht, weil „ es noch keine politische Diskussion“ darüber gegeben habe, so der Fraktionschef Andreas Gareißen. Die Bürger dort könne man nicht mit dem Dreck alleine lassen.

Die Verwaltung, in diesem Fall Rübo, hat in dieser Frage eine klare Ansicht: „Der Kreis muss für die Reinigung Sorge tragen.“ Die Stadt sei nur für Straßen zuständig, der Bürger für die Bürgersteige. Wobei er der SPD recht gab, dass diese in diesem speziellen Fall überfordert seien. Günther Solecki, Fraktionschef der Linken, konnte sich einen Seitenhieb auf die „drei Kempener Kollegen, die im Kreisausschuss sitzen“ nicht verkneifen, die das Thema Reinigung bei der Diskussion über die Kippen vor der Schule nicht zur Sprache gebracht hätten. Es sei dabei nur ums Rauchen gegangen und das wäre nicht das Thema, sondern der Dreck.

Aufgrund der Anwohnerklagen hat der Kreis bereits je einen Teil des Schulgeländes am Alt- und Neubau abgetrennt und aus dem offiziellen Schulgelände herausgenommen, um den Schülern dort das Rauchen zu ermöglichen und sie von der Straße weg zu bringen. Auch wenn diese Maßnahme die Lage etwas entschärfe, so bliebe doch der festgetretene Dreck auf der Straße, so Ute Schmitz, Sprecherin der Anwohner-Initiative. Außerdem stellte sie die Frage, wie es mit der Verantwortlichkeit weiter geht und wer rund um die Tonne und auf dem abgetrennten Stück eine Wiese sät. Rübo versprach, sich die Situation einmal anzuschauen — und zu telefonieren.

Letzteres hat die WZ-Redaktion am Mittwoch auch getan. Und beim Kreis Viersen nachgefragt, ob es eine Problemlösung gebe. Zumindest zum Thema Reinigung konnte Sprecher Markus Wöhrl schon eine Antwort geben: „Wir haben beschlossen, eine einmalige Reinigung des Gehwegs durchzuführen.“ Dies soll mit einer Maschine geschehen, um auch den Müll, der in den Ritzen stecke, zu erwischen. Über eine längerfristige Lösung konnte er (noch) nichts sagen.

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