Adieu, Weihnachtsbäume

Die Messdiener von St. Josef hatten am Samstag — für den guten Zweck — alle Hände voll zu tun.

Adieu, Weihnachtsbäume
Foto: Lübke

Kempen. Mitglieder der Messdiener-Leiterrunde von St. Josef in Kempen waren am Samstag wieder zu Frühaufstehern geworden. Galt es doch, abgeschmückte Weihnachtsbäume gegen eine Mindestspende von drei Euro abzuholen. Malte Pawlik hatte die Aktion generalstabsmäßig vorbereitet, jeder der Ehrenamtler bekam einen Plan: Jeder farbige Punkt markierte einen Weihnachtsbaum, der zuvor zur Abholung angemeldet worden war.

Der 19-Jährige wunderte sich nicht, dass die Zahl der Anmeldungen — 104 gegenüber 140 vor einem Jahr — niedriger ausgefallen war als üblich: „Wir haben vor allem in der Innenstadt keine Flyer verteilt.“ So war es aus diesem Bereich zu lediglich zwei Anmeldungen gekommen. Vor diesem Hintergrund konnten es die Helferinnen und Helfer verkraften, dass ein Fahrer ausgefallen war.

Aus der Pfarrkirche ertönte das Geräusch einer Kettensäge. Morris Kother gehörte zu den Schützen des Zuges „Hüsges Krone“ der St. Marien-Schützenbruderschaft, die den über sieben Meter hohen Christbaum, den Helga Kox aus Klixdorf zur Verfügung gestellt hatte, zerlegten. Hobbylandwirt Johannes Beek (62) und sein Enkel Marlon (11) sowie die beiden Messdiener-Leiterinnen Anna Pins und Kira Arnold (beide 19) hatten zehn Minuten damit zu tun, die Einzelteile der mächtigen Tanne zu verladen.

Die Zugmaschine, ein 50 Jahre alter Hanomag des Typs „Robust“, setzte sich wenig später in Bewegung. Nach rund 200 Metern galt es, den ersten Baum aus einem Privathaus abzuholen. Ein älterer Herr öffnete, übergab den Baum und einen Umschlag mit einer Spende. Namentlich wolle er sich nicht in der Zeitung sehen: „Aber ich unterstütze diese Sammlung, seitdem es sie gibt“, erklärte er.

Jens Heenen war mit einem stattlichen Massey Ferguson und Hendrik Krings mit einem Großtraktor von Fendt gestartet. Hans Seibert war als erster Ehrenamtler zum ersten Mal mit dabei - der 14-Jährige hatte auf Empfehlung seiner Schwester Christa von der Messdiener-Leiterrunde mit angepackt.

Schnelles Geld nahmen die jungen Leute an einem Mehrfamilienhaus ein: „Dort mussten wir sieben Bäume abholen und bekamen 60 Euro überreicht“, freute sich Malte Pawlik.

Nach dem Blitzeis im vergangenen Jahr wurde das Einsammeln der Weihnachtsbäume diesmal nicht durchs Wetter erschwert. Handschuhe gehörten wegen der piksenden Tannennadeln, die beim Verladen in großer Zahl herunter rieselten, aber ohnehin zur Standardausstattung. Dass sie die Hände wärmten, war ein willkommener Zusatznutzen.

Endstation für die Christbäume war wieder der Kartoffelhof Birmes, wo es eine warme Suppe für die Helfer gab. „Leider war der „Thomas-Bitter“, den wir den Fahrern schenken wollten, ausverkauft“, bedauerte Malte Pawlik. Die Spenden fließen unter anderem in Messdiener-Fahrten und in das Partnerprojekt in Okatana. Dafür sollte sich das Aufstehen gelohnt haben.

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