Abschied von Ingrid Silbereisen

Kempen. Ingrid Silbereisen ist tot. Sie starb im Alter von 86 Jahren. Bekannt war sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Stadtrat im Jahr 1999 als engagierte Kommunalpolitikerin, die sich für die Bereiche Soziales, Ausländer und Altenarbeit eingesetzt hat — erst für die FDP, dann für die Grünen.

Zwei Legislaturperioden vertrat Ingrid Silbereisen die Liberalen. Doch als diese mehr und mehr zur Lambsdorff-Partei wurde, fühlte sie sich dort nicht mehr zu Hause, wie sie einmal im WZ-Gespräch sagte, und wechselte zu den Grünen. Insgesamt war sie 14 Jahre im Kempener Stadtrat.

Geboren wurde sie als Ingrid Wronka in Zoppot/Danzig. Ihr Vater, ein Architekt und Freimaurer, starb in der Nazi-Zeit. Nach einer Zwischenstation in Insterburg/Ostpreußen musste die Familie erneut fliehen — zunächst nach Berlin. Doch die Odyssee ging weiter. Das Abitur machte Ingrid Silbereisen in Cottbus, 1955 schließlich ging es nach Kempen.

Gelernt hat Ingrid Silbereisen medizinisch-technische Assistentin. 1964 bot sich ihr die Möglichkeit, eine Aushilfslehrer-Ausbildung zu machen und zu studieren. Von 1968 bis zu ihrem Ruhestand 1990 unterrichtete sie Kinder an der Fröbelschule. 1951 hat Ingrid Silbereisen geheiratet. Sie hat drei Kinder geboren. Eines ihrer Anliegen war, Alt und Jung zusammen zu bringen und Senioren aus ihrer Isolation zu holen.

Die Trauerfeier ist am Mittwoch um 11 Uhr in der Friedhofskapelle an der Berliner Allee. Anschließend ist die Urnenbeisetzung.

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