Abschied von der Orgel nach 57 Jahren
Wolfgang Schöllhammer war seit 1961 Organist der evangelischen Kirchengemeinde Grefrath. Nun wurde der 80-Jährige offiziell verabschiedet.
Oedt/Grefrath. Auf ein langes, abwechslungsreiches, verbindendes Musikerleben blickt Organist Wolfgang Schöllhammer (80) aus Grefrath zurück. Am Pfingstsonntag wurde er im Rahmen des Gottesdienstes in der Oedter Versöhnungskirche offiziell als Organist verabschiedet — nach stolzen 57 Jahren.
Am 6. Juli 1961, wenige Monate nach der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde Grefrath am 1. April 1961, wurde er als Organist bestellt. Pfarrer Theodor Münzenberg, der Vater der heutigen Pfarrerin Barbara Münzenberg, war einen knappen Monat zuvor zum Grefrather Pfarrer gewählt und am 24. September in sein Amt eingeführt worden. Einen Tag zuvor hatte die Grefrather Friedenskirche ihre neue Orgel erhalten.
Damit konnte Wolfgang Schöllhammer, als die evangelische Kirchengemeinde Grefrath vor 2011 ihren 50. Geburtstag feierte, 50-jähriges Dienstjubiläum feiern.
Die Familie Schöllhammer, die früher an der Vinkrather Straße in Grefrath lebte, war vor der Gründung der evangelischen Kirchengemeinde, Mittelpunkt und Anlaufstelle für die evangelischen Christen in Grefrath. Sozusagen eine „Keimzelle“ der evangelischen Gemeinde. Viele protestantische Christen waren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Grefrath gekommen. Sein Vater Albin Schöllhammer spielte bei den Gottesdiensten im Konferenzzimmer der Plüschweberei das Pedal-Harmonium, welches den Gesang begleitete.
Eigentlich ist Schöllhammer schon mehr als 60 Jahre im Dienst seiner Kirchengemeinde, denn er war schon im Einsatz, als es die evangelische Kirchengemeinde Grefrath offiziell noch nicht gab. Die Kirchen in Oedt und Grefrath standen bereits im Jahr 1958 zur Verfügung. Organist war nie der Hauptberuf von Wolfgang Schöllhammer, denn er war Diplom-Ingenieur für Maschinenbau. Dabei war er für regionale und kommunale Bauleitplanung im Einsatz.