50 Jahre Altenzentrum Oedt (2) Sanierung des Schwesternwohnheims in Oedt lohnt nicht mehr

Oedt. · Das alte Wohnheim am Altenzentrum von 1963 hat eine bewegte Geschichte. Im nächsten Jahr wird es abgerissen.

 Das Krankenhausgebäude an der Albert-Mooren-Allee in Oedt wurde im Jahr 1894 erbaut.

Das Krankenhausgebäude an der Albert-Mooren-Allee in Oedt wurde im Jahr 1894 erbaut.

Foto: Alfred Knorr/alfred Knorr

Das alte St.-Vitus-Hospital in Oedt bestand 1969 genau 75 Jahre, als es von dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland übernommen wurde. Nach dem Krankenhausbedarfsplan des Landes NRW hätte es langfristig nicht mehr weitergeführt werden können. Eine Zweckänderung zu einer Einrichtung der Altenhilfe wurde daher notwendig.

Auf dem Krankenhauskomplex war sechs Jahre zuvor 1963 das Schwestern-Wohnheim errichtet worden. Es ist das jüngste Gebäude des alten Krankenhauses von 1894 mit seinem Erweiterungsbau aus dem Jahr 1929. Nördlich dem ehemaligen Schwesternwohnheim angeschlossen,  konnte an der Oststraße der erste Neubau für das entstehende Evangelische Altenzentrum Oedt errichtet werden. Es war das sogenannte Altenkrankenheim, mit dessen Bau im Sommer 1974 begonnen wurde. Am 16. Mai 1975 wurde schon Richtfest gefeiert. Das neue Gebäude konnte am 13. September 1976 bezogen werden. Damit waren die Altbauten des Krankenhauses leer und die Gebäude an der Albert-Mooren-Allee wurden ein Jahr später abgerissen. Der jüngste Teil des Krankenhauses an der Klemensstraße konnte nach einer umfangreichen Renovierung wieder für die Altenpflege genutzt werden.

 Das als Altenkrankenheim geplante Hauptgebäude von 1976, gelegen an der Oststraße in Oedt.

Das als Altenkrankenheim geplante Hauptgebäude von 1976, gelegen an der Oststraße in Oedt.

Foto: Alfrd Knorr/Alfred Knorr

In dem 1975/76 errichteten Gebäude an der Oststraße entstanden 92 weitere Plätze. Die Doppelzimmer verteilten sich auf drei Etagen. Jedes Zimmer hatte schon damals ein heimeigenes Fernsehgerät sowie eine „Permanent-Radioanlage“ und einen Zugang zum Balkon. Im Erdgeschoss waren die Speiseräume, ein Raum der Stille, die Verwaltung und schon der später als italienischer Markt ausgemalte Veranstaltungsraum mit Verkaufskiosk angesiedelt. Küche und Therapieräume befanden sich im Keller des Gebäudes.

Schon das Richtfest im Mai 1975 war eine große Feier, zu der der Geschäftsstellenleiter der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk, Adelhart Gottschau, geladen hatte. Auf dieser Feier wurde dann auch der Grundstein gelegt. Das übernahm der Vorsitzende des Kuratoriums für das Evangelische Altenheim, Pfarrer H. M. Graeber. Er verlas die Urkunde, die dann in die Grundsteinkapsel gelegt und eingemauert wurde. Weitere Gäste waren der Bürgermeister von Grefrath, Josef Lepers, der schon vor der kommunalen Neuordnung Bürgermeister von Oedt war sowie Gemeindedirektor Alfons Breil und der Pfarrer von St. Vitus, Kuno Zipp.

Nach jetzt 43 Jahren entsprach dieser Teil des Altenzentrums nicht mehr den Anforderungen einer modernen Einrichtung der Altenpflege. Die gesetzlichen Vorschriften verlangen heute einen Einzelzimmeranteil von 80 Prozent, so dass in diesem Jahr alle Zimmer umgebaut werden mussten.

Die damit verbundene Reduzierung der Pflegeplätze konnte durch einen Neubau in Süchteln, der gerontopsychiatrischen Facheinrichtung „Haus im Johannistal“ mit 34 Plätzen kompensiert werden. Die Küche wurde vom Keller in das Erdgeschoss verlegt und zeitgemäß eingerichtet. „Bis zu 400 Mahlzeiten können jetzt täglich zubereitet werden“, erklärt Bernd Spangenberg, der Leiter der Einrichtung. Ausbaukonzept des Evangelischen Altenzentrums in Oedt wurde in den folgenden Jahren durch Seniorenwohnungen und einem Neubau anstelle des noch bis dahin genutzten alten Krankenhausteiles von 1929 weiter vervollständigt.

Im nächsten Jahr wird  das  Schwesternwohnheim aus dem Jahre 1963 abgerissen: „Eine Sanierung hat sich dort nicht mehr gerechnet“, erklärt Bernd Spangenberg.

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