Inklusionsberater gibt Unterstützung IHK verhilft Koch-Azubi zum Ausbildungsplatz

Kempen · (Red) Nach zahlreichen Bewerbungen und zwei abgebrochenen Ausbildungen ohne individuelle Unterstützung hat Philip Wunsch es geschafft: Der 21-Jährige hat gerade sein zweites Ausbildungsjahr erfolgreich hinter sich gebracht.

 Philipp Wunsch (r.) hat seinen Ausbildungsplatz im Hospital gefunden.

Philipp Wunsch (r.) hat seinen Ausbildungsplatz im Hospital gefunden.

Foto: IHK

Im Hospital zum Heiligen Geist in Kempen macht der junge Mann zurzeit eine Ausbildung zum Koch. Und alle – vom Vorgesetzten über seine Lehrer bis hin zu seinen Kollegen – sind restlos zufrieden mit ihm.

Und das trotz oder gerade wegen seiner Beeinträchtigung, die Philip Wunsch bis dahin seinen beruflichen Werdegang erschwert hat. Geholfen hat ihm dabei die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, genauer gesagt: Alfred Wagner, Fachberater Inklusion der IHK Ausbildungs-GmbH. Für Thomas Meyer, Personalreferent im Hospital, und Küchenleiter Andreas Pontius ist Inklusion ein wichtiges Thema. „Es ist uns ein großes Anliegen, Ausbildungsstellen für Menschen mit Behinderung zu schaffen“, so Meyer. „Da kommt uns die Unterstützung der IHK gerade recht.“ Denn Wagner hat sich auch darum gekümmert, dass Wunsch ein für ihn spezifisches Coaching mit wöchentlicher Rücksprache direkt am Arbeitsplatz erhält. „Diese Unterstützung braucht er auch“, sagt Küchenleiter Pontius. Und sie kommt offenbar bestens an, denn immerhin ist der Koch-Azubi Klassenbester und macht auch in der Praxis einen guten Job.

Für Wagner ist das keine Überraschung. „Trotz ihrer Beeinträchtigungen sind viele Betroffene hochmotiviert und beruflich voll leistungsfähig.“ Oftmals reichen schon wenige Veränderungen im Betrieb aus, damit ein Mensch mit Behinderung vollwertig in ein Unternehmen integriert werden kann. Der IHK-Fachberater berät Unternehmen etwa zu Fördermöglichkeiten, technischen Arbeitshilfen, Antragstellungen oder zur Arbeitsplatzergonomie.

Die möglichen Maßnahmen sind dabei so vielfältig wie die Art der Behinderungen selbst. Im Zuge des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung auf Menschen mit Behinderung im Arbeitsalltag zu verzichten, bedeute für die Unternehmen eine verpasste Chance, ihre freien Stellen mit motivierten Auszubildenden und qualifizierten Arbeitnehmern zu besetzen.

Info Weitere Informationen gibt es online unter

(RP)
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