Kein Radweg für die Niedieckstraße

Weil Parkplätze wegfallen würden, lehnen die meisten Parteien den Vorschlag der Grünen ab.

Kein Radweg für die Niedieckstraße
Foto: Busch

Nettetal. Es klingt alles recht plausibel. Je weniger der Klimakiller Kohlendioxid in die Luft gepustet wird, umso besser ist es für Mensch, Tier und globale Entwicklungen. Die Grünen in Nettetal wollen dieses Ziel mit vielen kleinen lokalen Initiativen vorantreiben, zum Beispiel damit, dass sie die nach eigenen Angaben fahrradfreundliche Stadt noch ein bisschen angenehmer für die Radfahrer gestalten.

Lange schon gibt es Diskussionen, wie im Stadtgebiet von Lobberich ein Radwegenetz entwickelt werden kann, das Rad- und Autoverkehr ein wenig voneinander trennt oder zumindest Radfahrern mehr Sicherheit gibt. Im Zusammenhang mit den Sanierungsarbeiten an der Niedieckstraße hatten die Grünen die Idee, dort einen Schutzstreifen für Radfahrer auf dem Weg von Hinsbeck nach Lobberich anzulegen. Die Stadtverwaltung ließ ein Ingenieurbüro den Vorschlag untersuchen und legte nun dem Planungsausschuss drei Varianten vor. Sie fanden alle keine Gnade in den Augen der Politiker, die nicht den Grünen angehören.

Der Haken: Es fallen sämtliche Parkplätze weg, was weder Anwohner noch Geschäftsleute an der fast einen Kilometer langen Straße mitmachen würden. Und eine Variante, die Parkplätze erhält, führte dazu, dass die Kreisstraße schlicht zu schmal werden würde.

Guido Gahlings (Grüne) hielt an dem Vorschlag fest. Allzu große Umweg solle man Radfahrern nicht zumuten. Gahlings monierte außerdem, dass der sehr gut angenommene Alleenradweg auf der früheren Bahnstrecke keine echte Anbindung am Kreisverkehr Rosental in Richtung Lobbericher Innenstadt habe.

Die Vertreter von CDU, SPD und WIN sehen das anders. Ingo Heymann wies auf die Unfallstatistik hin. Die Niedieckstraße sei „eher unauffällig“. Die SPD habe zwar „große Sympathie“ für das Anliegen der Grünen, aber der Verlust von Parkplätze treffe Menschen, die auf die Stellplätze angewiesen seien, meinte Ralf Hussag. Er konnte sich aber auch nicht für den Gedanken erwärmen, dass ersatzweise die parallel laufende Wevelinghover Straße den Radverkehr von Norden her in die Innenstadt aufnehmen soll. „Wer von Hinsbeck aus nach Lobberich radelt, schwenkt am Kreisverkehr Rosental nicht ab zur Wevelinghover Straße“, meinte Hussag.

Dennoch willigte der Ausschuss bei einem anderen Tagesordnungspunkt in den Vorschlag der CDU ein, die Wevelinghover Straße im Einbahnstraßenabschnitt für Radfahrer zu öffnen. Sie erhält sogar einen Schutzstreifen.

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