Hochschule Niederrhein: Spiegelbild der Wirtschaft

Die Hochschule Niederrhein feiert ihren 40. Geburtstag. Viele Absolventen arbeiten in Unternehmen der Region.

Niederrhein. Eigentlich ist die Hochschule älter: Einzelne Fachbereiche blicken zum Teil auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück. Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik beispielsweise wurde 1855 als Crefelder Höhere Webeschule gegründet. Doch als Hochschule Niederrhein feiert die Institution jetzt ihren 40. Geburtstag.

Studierten im offiziellen Gründungsjahr 1971 gerade mal 3500 Studenten in Krefeld und Mönchengladbach, sind es heute rund 11 000 Studierende. Dabei ist die Geschichte der Hochschule und ihrer Fachbereiche eng verflochten mit der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region.

„Immer wenn sich etwas bewegte, wurde ein neuer Fachbereich gegründet“, sagt Professor Hans-Hennig von Grünberg, der Präsident der Hochschule. „Die Geschichte der Hochschule spiegelt die Wirtschaftsgeschichte der Region wider.“ Dieter Porschen, Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, lobt die gute Zusammenarbeit. „Die Praxisnähe ist ein großes Plus.“ Viele Absolventen arbeiten später in den Unternehmen der Region. Die erfolgreiche Kooperation zwischen Hochschule und IHK zeigt sich in einem Projekt, das am Niederrhein entwickelt wurde, inzwischen aber bundesweit kopiert wird: dem Dualen Studium, bei dem parallel zu einem technischen Studium eine Facharbeiterlehre in einem Unternehmen abgeschlossen wird. „Die Idee kam von der IHK, wir haben sie umgesetzt“, sagt von Grünberg, der die IHK scherzhaft als „Patenonkel“ der Hochschule bezeichnet.

Auch die Städte Mönchengladbach und Krefeld profitieren. „Der Fachbereich Oecotrophologie führt Projekte zum gesunden Frühstück durch, die Wirtschaftswissenschaftler machen für uns Untersuchungen zum Bürgerservice, der Fachbereich Textiltechnik entwickelt Funktionsunterwäsche, die unsere Feuerwehrleute gleich testen“, erklärt Mönchengladbachs Oberbürgermeister Norbert Bude.

Gregor Kathstede, Krefelds OB, verweist auf das neue Energiezentrum, in dem die Stadtwerke mit der Hochschule Energiekonzepte entwickeln. Einen Wunsch für die Zukunft hat der IHK-Geschäftsführer: Die Strukturen der Hochschule und der Wirtschaft sollten noch passgenauer werden. Institute seien als Ansprechpartner für Unternehmen geeigneter als einzelne Professoren. Präsident von Grünberg stimmt zu.

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