Gewerkschaft übt Kritik an Wagner
Komba und Bürgermeister kritisieren sich vor dem Hintergrund des Streiks in den Kitas gegenseitig.
Nettetal. Im Streik des Erziehungspersonals an Kindergärten, Ganztagsschulen und anderen Einrichtungen wirft die Komba-Gewerkschaft in Nettetal Bürgermeister Christian Wagner vor, unangemessen zu reagieren. Wagner hatte am späten Dienstagnachmittag eine Pressemitteilung herausgegeben, in der er Kritik der Gewerkschaft zurückweist. Ein direkt an ihn gerichtetes Schreiben der Gewerkschaft hat er nach Angaben des Ortsvorsitzenden Roland-Peter Brüster-Schmitz dagegen nicht beantwortet.
Die Stadt teile „grundsätzlich die Auffassung der Gewerkschaften, dass Erzieherinnen und Erzieher qualitativ hochwertige Arbeit leisten, die eine große Bedeutung für die frühkindliche Bildung hat. Die besondere Wertschätzung zeigt sich allerdings seit einigen Jahren auch im Tarifrecht. Der Sozial- und Erziehungsdienst hat hier bereits eine Sonderstellung. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben 2009 Sonderregeln und eine eigene Gehaltstabelle für den Sozial- und Erziehungsdienst vereinbart. Erzieherinnen und Erzieher erhalten nach dem Tarifvertrag (TVöD) höhere Gehälter als Beschäftigte anderer Berufsgruppen mit vergleichbarer Ausbildung. Auch die Gehaltssteigerungen im Sozial- und Erziehungsdienst waren höher als bei den anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst“, heißt es.
Die Stadt wehre sich deshalb gegen die Darstellung der Gewerkschaften, der Sozial- und Erziehungsdienst würde im öffentlichen Dienst der Kommunen nicht ausreichend wertgeschätzt, ihre Monatsgehälter bei den Kommunen lägen zwischen 2590 und 3750 Euro, Kita-Leitungen erhielten bis zu 4750 Euro. „Sie liegen damit oberhalb anderer Ausbildungsberufe des öffentlichen Dienstes, zum Beispiel Handwerker, Brandmeister bei der Feuerwehr oder staatlich geprüfte Techniker“, so die Stadt.