Flüchtlinge ziehen am Lichtenberg ein

Das Land NRW will in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) bis zu 270 Menschen vom Westbalkan und aus Georgien unterbringen.

Flüchtlinge ziehen am Lichtenberg ein
Foto: Busch

Viersen. Der erste Bus soll heute am Lichtenberg ankommen. Rund 50 Asylsuchende vom Westbalkan und aus Georgien werden erwartet. Lange werden sie voraussichtlich nicht im Kaiser’s-Hochhaus wohnen. Die Asylsuchenden mit geringer Bleibeperspektive befinden sich im „beschleunigten Verfahren“. Innerhalb einer Woche soll laut Bezirksregierung über ihre Asylanträge entschieden werden.

Die Zentrale Unterbringungseinbringung (ZUE) im ehemaligen Kaiser’s-Hochhaus am Lichtenberg ist damit ab heute in Betrieb. Das teilte die Bezirksregierung Düsseldorf gestern mit. „Bis voraussichtlich Ende August werden in der Viersener Flüchtlingsunterkunft bis zu 270 Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive aus dem Westbalkan und Georgien untergebracht“, sagt Dagmar Groß, Pressesprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf.

Im Kaiser’s-Hochhaus stehen rund 400 Plätze zur Verfügung. Die Viersener Einrichtung bietet laut Bezirksregierung eine gute Infrastruktur für die Unterbringung, Versorgung und Sicherheit der asylsuchenden Personen. Der Belegung seien Umbauarbeiten und Gespräche mit der Stadt Viersen vorausgegangen.

Noch im vergangenen Jahr hatten Land und Stadt um das Hochhaus gestritten. Es war ab Sommer 2016 als Zentrale Unterbringungseinrichtung vorgesehen. Die Stadt richtete das Gebäude für 1,95 Millionen Euro her und vermietete es an das Land NRW. Doch die Bezirksregierung beanstandete den Brandschutz und hielt die Mietzahlungen zurück. Erst im Dezember wurde der Streit beigelegt, nachdem der Kreis Viersen als Obere Baubehörde keine Baumängel festgestellt hatte.

„Wir belegen die Unterkunft nicht. Wir sind in dem Fall lediglich der Vermieter“, erklärt Frank Schliffke, Sprecher der Stadt Viersen. Die Plätze im Kaisers’s-Hochhaus werden auf die Aufnahmequote der Stadt angerechnet.

„Die ab heute am Lichtenberg ankommenden Menschen haben einen Aufenthaltsstatus. In der Regel kommen sie aus einer Erstaufnahme-Einrichtung (EAE) und sind bereits registriert“, erklärt die Sprecherin der Bezirksregierung. Über ihre Asylanträge soll möglichst innerhalb einer Woche entschieden werden. Es handele sich um Menschen, die bislang keinen Asylantrag stellen konnten oder auf eine abschließende Entscheidung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) warten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort