Stimmen zur WM Mitten in der Handball-Euphorie

Kempen/Grefrath · Vor der WM herrschte bei den Fans im Kreis Viersen noch Skepsis. Nun freuen sich alle auf das entscheidende Wochenende.

 Nach dem Sieg gegen Spanien feierte die deutsche Mannschaft mit knapp 20 000 Zuschauern in Köln.

Nach dem Sieg gegen Spanien feierte die deutsche Mannschaft mit knapp 20 000 Zuschauern in Köln.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Michael Küsters hatte einen wunderschönen Mittwochabend. Der Handball-Trainer der Turnerschaft Grefrath hat WM-Euphorie getankt und gemeinsam mit knapp 20 000 anderen Fans den Sieg der deutschen Mannschaft gegen Spanien erlebt. „Diese Stimmung in der Kölner Arena war einfach unglaublich. Das sind Momente, von denen man als Handballer träumt. Die Mannschaft tut viel dafür – die Jungs spielen einfach tollen Handball“, so Küsters. Kurz vor Beginn des Turniers hatte die WZ bei ihm und anderen Handballvertretern aus dem Kreis Viersen nach Vorfreude und Euphorie gefragt. Damals waren die Befragten noch eher zurückhaltend – nun ist die Lage anders: „Ganz klar, die Euphorie ist riesig“, so Küsters.

Positiv überrascht ist der Grefrather Coach von Bundestrainer Christian Prokop. „Nach der verkorksten EM war ich skeptisch. Aber er hat mit dem Team eine super Entwicklung gemacht“, sagt Michael Küsters.

Ob die deutsche Mannschaft nun auf der Euphoriewelle zum dritten WM-Titel nach 1978 und 2007 reitet, ist laut Küsters „von vielen Kleinigkeiten“ abhängig. Kann der Torwart ein paar Unhaltbare halten? Hat man das nötige Glück mit den Schiedsrichtentscheidungen? Nur zwei Fragen, die eine Rolle spielten.

Das WM-Fieber rund um die deutsche Mannschaft hat auch Auswirkungen auf den Trainingsplan in Grefrath, wo die Turnerschaft am Sonntag gegen Kaldenkirchen in die Rückrunde der Verbandsliga startet. „Eigentlich haben wir Freitagabend Training“, sagt Küsters. Weil dann aber Deutschland gegen Norwegen um den Einzug ins Finale kämpft, sei das Training der Grefrather kurzerhand auf den gestrigen Donnerstag verlegt worden. „Das Spiel will natürlich jeder sehen. Dann ist die Verlegung völlig in Ordnung“, so Küsters.

Am Freitagabend dann dürfte das Vereinsheim der Turnerschaft an der Bruckhauser Straße gut gefüllt sein. Die Mitglieder schauen das Halbfinale gemeinsam – und hoffentlich auch das Finale am Sonntag um 17.30 Uhr.

Auch in St. Hubert bestimmt
die WM die Trainingspläne

Jessica Nitz ist sehr zuversichtlich, dass es ein Finale mit deutscher Beteiligung geben wird. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es zum Endspiel zwischen Deutschland und Frankreich kommt“, sagt die Frauenwartin des TuS St. Hubert. Im Halbfinale gegen Norwegen sieht sie die Deutschen als Favoriten an.

Bislang ist die Rückraumspielerin begeistert von den Leistungen des deutschen Teams. „Wir sitzen immer mit der ganzen Mannschaft vor dem Fernseher und fiebern mit“, so Nitz. So wie in Grefrath bestimmt der Zeitplan des Turniers in Deutschland und Dänemark auch den St. Huberter Trainingsplan. Die deutschen Spiele hätten derzeit eben Vorrang. Für eine aktive Handballerin sei die WM in Deutschland ein Ereignis, das mitreißt. „Schon vor dem Fernseher bekommt man einen Eindruck von der Euphorie“, sagt Jessica Nitz. „Die Stimmung in der Arena ist sicherlich toll.“

Sollte es tatsächlich zum deutsch-französischen Duell im Finale am Sonntag kommen, rechnet die St. Huberterin mit einem „großartigen Spiel“: „Das sind zwei fantastische Mannschaften.“

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