Ein Kreis „in den besten Jahren“

Zum 40-jährigen Bestehen des Kreises gab es einen Festvortrag und einen Tag der offenen Tür.

Ein Kreis „in den besten Jahren“
Foto: Busch

Kreis Viersen. Ein Kreis muss nicht eine runde Sache sein. Dafür sorgen Elemente, die ein Kreis umschließt. Seit 40 Jahren füllen den „der Kreis Viersen“ neun Städte und Gemeinden. Dass sie bis heute nicht immer diesem Kreis folgen möchten, hat ihm wenig geschadet. Im Gegenteil. Die Ecken und Kanten, die der Kreis Viersen sich seit 1975 bewahrt hat, sind sein unverwechselbares Charakteristikum. Das ist auch gut so.

Ein Kreis „in den besten Jahren“
Foto: Busch

Landrat Peter Ottmann hatte zum Auftakt der Geburtstagsfeier ins Forum eingeladen. Das Gebäude ist eine runde Sache und bestens geeignet für festlich-formale Veranstaltungen. Nach dem neuen achtminütigen Image-Video stellte der Landrat fest, der Kreis sei „in den besten Jahren“. Gemessen an einem Menschenalter ist das so. Vollendet ist er nicht. Und so gab Ottmann diesem Satz am Ende seiner Rede eine andere Richtung. „Möglicherweise hat er die besten Jahre aber auch noch vor sich — wer weiß?“

Wie flüchtig ein solches kommunales Gebilde ist, zeigt ein Blick in die Geschichte. Die Preußen hatten nach Napoleons Niederlage das Rheinland neu geordnet und 1918, also vor 199 Jahren, den Grundstein für jene kommunalen Strukturen gelegt, die im Laufe der Zeit immer wieder einmal verändert, angepasst oder erneuert wurden.

Besonders großen Beifall erhielten zwei junge Musiker, die die Festveranstaltung mit ihren Beiträgen bereicherten. Philipp Weber spielte mit der Gitarre „Bouree“ von Johann Sebastian Bach und „Danza Brasilera“ von Jorg Morel. Der bei Wettbewerben erfolgreiche Elfjährige ist Schüler der Kreismusikschule Viersen.

Zu seinem 40-jährigen Bestehen hatten sich die Mitarbeiter der Ämter, Institutionen und und Gesellschaften jede Menge einfallen lassen. Sie breiteten am Kreishaus in Viersen beim Tag der offenen Tür ein unterhaltsames und vor allem auch informatives Programm aus. Am und im Kreishaus waren 17 unterschiedliche Stationen eingerichtet worden, mit denen der Kreis den Bürgern demonstrieren wollte, welche Aufgaben er für sie wahrnimmt. „Wir wollen heute einmal zeigen, was der Kreis Viersen kann und was ihn lebens- als auch liebenswert macht“, begrüßte Landrat Peter Ottmann die zahlreichen Gäste.

Geburtstagsgeschenke vom Kreis an seine Bürger gab es, neben dem eigentlichen Programm, gleich mehrere. Die Jubiläumsbroschüre, die nicht nur 40 Jahre Geschichte vorstellte, sondern den Kreis insgesamt, fand viel Interesse.

Das galt auch für die Image-DVD. Beides lag erstmalig vor, und so mancher Radler freute sich über die neue Karte mit dem Radknotenpunktnetz im Kreisen Viersen.

Ganz neu an den Start ging auch der GPS-Referenzpunkt am Zugang der Tiefgarage des Kreishauses. Dort kann jeder ab sofort die Genauigkeit seines Smartphons überprüfen. Der Punkt wurde über den Satellitenpositionsdienst der Landesvermessung ermittelt und ist auf den Zentimeter genau eingetragen.

„Jetzt habe ich endlich mal die GPS-Antenne auf dem Kreishaus gesehen“, lacht Stefan Magnei, als er den Korb des Hubsteigers verlässt. Mitarbeiter vom Baubetriebshof des Kreises hatten ihn soeben in luftige 22 Meter entführt. Wie die Sicht von dort oben denn sei, erkundigten sich die ersten Besucher, die neugierig den Hubsteiger umringten. „Man hat einen wunderschönen Blick über Viersen“, schwärmte Christian Böker, der stellvertretende Leiter des Amtes für technischen Umweltschutz und Kreisstraßen.

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