Deutlich weniger Einbrüche

Im Vergleich zu 2013 verzeichnet die Polizei 2014 einen Rückgang. Auch die Aufklärungsquote sei verbessert worden.

Deutlich weniger Einbrüche
Foto: dpa

Kreis Viersen. „Der Kreis Viersen ist ein sicher und lebenswert“, sagt Landrat Peter Ottmann. Nachdem das Jahr 2013 die beste Kriminalitätsstatistik — also die mit den wenigsten Straftaten — der vergangenen zehn Jahre geliefert hatte, ist die Statistik für 2014 immerhin die zweitbeste. „Mein Eindruck ist: Die Arbeit der Polizei entfaltet Wirkung“, so der Landrat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Viersen. Denn in den meisten Kriminalitätsfeldern sei auch die Aufklärungsquote noch einmal besser geworden.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist deutlich zurückgegangen — von 782 auf 636. In knapp der Hälfte der Fälle blieb es beim Versuch; die Täter scheiterten. Die Statistik erfasst auch die Sonderform des „Tageswohnungseinbruchs“. Diese Taten werden meist von reisenden Banden begangen. Von 272 Taten glückten nur 94 nicht, dieser Unterschied zu den „normalen“ Einbrüchen fällt auf.

Den Beweis für eine „hinkende Statistik“ liefern die Zahlen zu den Rauschgiftdelikten in Relation zur Gesamtzahl der Delikte: 18 481 Straftaten hat es 2014 gegeben, 16 459 waren es im Jahr davor. Die 2022 zusätzlichen Straftaten fallen nach Angaben der Polizei fast völlig in den Bereich der Drogen- und Eigentumsdelikte, wobei bei letzteren das Schwarzfahren ganz weit vorn liegt.

Und dass allein 547 Cannabis-Schmuggler mehr erwischt wurden als 2013, liegt laut Polizei vor allem an der Änderung der Drogenpolitik in den Niederlanden: Dort konnten Menschen ohne festen Wohnsitz vorübergehend keine weichen Drogen mehr kaufen. Diese Regelung ist wieder gelockert: Es wird wieder gekauft — und mitgebracht. Und erwischt werden die Täter meist im Zug oder Auto im Kreis Viersen — und landen hier in der Statistik.

„Dabei wohnen 72 Prozent der hier mit Drogen erwischten Täter gar nicht im Kreis Viersen“, berichtet die Behörde. So komme auch zustande, dass der Anteil der jugendlichen Tatverdächtigen im Kreis Viersen mit 24,8 Prozent höher liegt als im Landesdurchschnitt (21,9 Prozent). Denn gerade bei den Drogendelikten seien es sehr oft genau diese Jugendlichen, die auffallen. „Das heißt nicht, dass die jungen Leute im Kreis Viersen krimineller sind als anderswo“, warnt Wolfgang Wiese, stellvertretender Direktionsleiter Kriminalität, vor einer Fehlinterpretation der Statistik.

Nicht fehlinterpretieren kann man die Zahl der Tötungsdelikte im Jahr 2014. Das waren sieben — „drei vollendete und vier versuchte“, wie es im Polizei-Jargon heißt. In St. Tönis brachte ein 51-Jähriger im Februar seine zehn Jahre jüngere Ehefrau mit Messerstichen vor den Augen seiner Kinder um, weil er eine Trennung fürchtete. Inzwischen wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Im September fanden spielende Kinder ein totes Baby am Anrather Flöthbach. Die Eltern konnten ermittelt werden, der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Aufgeklärt wurde der Raubmord an einem St. Töniser Rentner. Der 81-Jährige war von einer Tätergruppe umgebracht worden. Ein Prozess-Termin steht noch nicht fest.

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