Pandemie Coronavirus: Erstes Todesopfer im Kreis Viersen

Kreis Viersen · Eine 87-jähriger Mann aus Niederkrüchten ist an den Folgen der Coronavirus-Erkrankung gestorben, das teilte der Kreis Viersen mit.

 Eine elektonenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus.

Eine elektonenmikroskopische Aufnahme des Coronavirus.

Foto: dpa/---

Im Kreis Viersen ist das erste Todesopfer der Corona-Pandemie zu beklagen. Wie die Stadt Willich am Freitag in einer Pressemitteilung mitteilte, ist ein „87-jähriger Mann aus Niederkrüchten“ gestorben. Diese Information habe der Kreis Viersen den Städten und Gemeinden übermittelt.

Ebenso liegen den Kommunen aktuelle Zahlen an Infizierten vor. In der Mitteilung heißt es, dass inzwischen 86 Menschen im Kreis Viersen infiziert sind.

Am frühen Donnerstagabend hatte die WZ-Redaktion noch zwei Mitteilungen aus dem Krisenstab erhalten. In der einen Nachricht hieß es, dass Landrat Andreas Coenen seine Amtsgeschäfte im Kreishaus am Donnerstag wieder aufgenommen hat. Wegen des Verdachts auf eine Infektion mit dem Corona-Virus hatte er drei Tage im Homeoffice gearbeitet. Wie die Auswertung eines Tests ergab, ist Coenen jedoch nicht infiziert.

In einer weiteren Mitteilung berichtet der Kreis Viersen davon, dass sich Landrat Coenen einem Appell mehrerer seiner Kollegen angeschlossen hat. Neben dem Oberbürgermeister der Stadt Münster haben die Landräte der Kreise Steinfurt, Warendorf, Coesfeld, Heinsberg, Kleve, Recklinghausen und Borken ein Schreiben an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten unterschrieben. Darin fordern die Behördenleiter von Deutschland und den Niederlanden eine einheitliche Strategie im Kampf gegen das Coronavirus.

„Wir müssen feststellen, dass die Strategie, soziale Kontakte zu unterbinden, nicht überall gleich verfolgt wird“, so Coenen. „Gerade im Grenzgebiet zu den Niederlanden nehmen wir mit großer Sorge wahr, dass in unserem Nachbarland die Einkaufsmöglichkeiten im Einzelhandel, zum Teil auch am Sonntag, nach wie vor gegeben sind. Deutsche fahren zum Einkaufen dorthin, Niederländer kommen weiter zu uns“, so der Landrat.

Die Niederlande verfolgten bei der Bekämpfung des Corona-Virus offenbar die Strategie der ,Gruppen- bzw. Herdenimmunität‘. Deutschland orientiere sich hingegen wie viele andere EU-Staaten an der vom Robert-Koch-Institut empfohlene Strategie der Kontaktunterbindung. „Beide Länder müssen sich auf die gleiche Strategie einigen, sonst können die drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Deutschland nicht wirken“, so die Forderung der Landräte.

(tkl)
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