Comedy Arts Festival: Humor für Wasserfeste

Beim Comedy Arts Festival in Moers wurde unter Regenschirmen gelacht und geklatscht.

Moers. Auf niederländische Regenradare im Internet ist wenig Verlass, wenn man das Wetter für eine Freiluftveranstaltung wie das Internationale Comedy Arts Festival vorhersagen will. Diese feucht-nasse Erfahrung musste Holger Ehrich, künstlerischer Leiter des Festivals, in diesem Jahr am Wochenende machen. Oder anders ausgedrückt: Die Comedy-Arts-Besucher lieben zwar trockenen Humor auf der Bühne, erleben ihn aber in den seltensten Fällen auf ihren Sitzen. Wer also in Moers die Mixtur aus Komik, Artistik und Musik genießen will, darf nicht wasserscheu sein.

Und so war es mehr als nur ein Zufall, dass Holger Ehrich den Bademeister Schaluppke das 35. Festival bei noch trockener Atmosphäre eröffnen ließ. Der Ordnungshüter einer Wellness-Oase berichtete von Erlebnissen an seinem Arbeitsplatz. Robbi Pawlik verkörpert diesen Typ in Sprache und Gesten, als hätte er nie etwas anderes gelernt.

Hochkarätige Wortkunst setzten auch Helge & Das Udo, Roberto Capitoni und Jochen Malsheimer bei ihren Auftritten ein. Letzterer (bekannt geworden mit Frank Goosen als Duo Tresenlesen) ist ein wahrer Jongleur der Sprache.

Dass es auch ohne Sprache geht, zeigten das „Klappstuhlorchester“ der beiden Wuppertaler Artisten Niels Seidel und Malte Steinmetz sowie des Jazz-Quartetts Zinco Roman. Die Uraufführung des neuen Ensembles zählte zu den Höhepunkten des Festivals mit durchschnittlich tausend Besuchern am Tag.

Hingegen schon etwas älter, aber überhaupt nicht angestaubt waren Los Excentricos. Das spanische Trio Marceline, Sylvestre und Zaza präsentierte mit „Rococó Bananas” klassisches Clowntheater: schräg, absurd und mit einem Hauch Anarchie.

Sprache und Musik zum kombinieren gelang dem Schweizer Vokalartisten Martin O.: Beatboxing, Gesang und Soundeffekte vereinte er zu einem hörenswerten Konzert vor einem vor dem Regen kapitulierenden Publikum. Das A-cappella-Ensemble „Füenf“ aus Stuttgart beginnt nach Moers, den Rest der Republik zu Recht musikalisch zu erobern.

Doch mit der Multimedia-Percussion-Performance „Sensormen“ hat die Madrider Theatertruppe „Yllana“ wieder einmal mehr bewiesen, dass Musik und Comedy neue Wege gehen können. Es gab Standing Ovations für das manchmal sehr laute Spektakel.

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