Besucher des Freilichtmuseums zahlen künftig „was sie wollen“

Der Kreiskulturausschuss lehnt den Antrag auf eintrittsfreie Tage ab.

Besucher des Freilichtmuseums zahlen künftig „was sie wollen“
Foto: Müller-Bringmann

Kreis Viersen. Für den Eintritt ins Niederrheinische Freilichtmuseum des Kreises Viersen werden Besucher auch künftig Eintritt zahlen müssen. Das ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Kreiskulturausschusses. Er hatte sich am Mittwochabend mit der Frage befasst, ob an einzelnen Tagen oder komplett der Eintritt frei sein soll. Die Fraktion der Grünen im Kreis Viersen hatte beantragt, jeweils am ersten Sonntag im Monat sowie an jedem Mittwochnachmittag den eintrittsfreien Besuch zu ermöglichen, um mehr Gäste zu locken. Weitergehend hatte die Fraktion der Linken beantragt, den Museumseintritt grundsätzlich frei zu machen. Im vergangenen Jahr zählte das Museum insgesamt 76 158 Besucher.

Die Kreisverwaltung empfahl mit Verweis auf die Vergünstigungen, die das Museum bereits gibt, dem Kulturausschuss, beide Anträge abzulehnen. Regulär kostet der Eintritt für einen Erwachsenen 4,50 Euro. Wer Sozialleistungen erhält, schwerbehindert ist oder wenig verdient — wie Schüler, Studenten, Azubis, Freiwilligendienstler und Rentner — zahlt 3,50 Euro. Für Kinder bis sechs Jahre ist der Eintritt frei, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 1,50 Euro.

Nach Einschätzung der Kreisverwaltung sei es mit Blick auf die Vergünstigungen nicht nötig eintrittsfreie Tage einzurichten. „Auch eine Attraktivitätssteigerung des Museums durch eine freie Eintrittsgewährung erscheint fraglich, da letztlich Kriterien wie Qualität und Angebote der Ausstellungen, guter Service und ansprechende Museumspädagogik wichtiger als der reine Preisfaktor sein dürften“, sagte Landrat Andreas Coenen. Er verwies auch auf die Kosten: 2017 nahm das Museum insgesamt 90 400 Euro durch die normalen Eintrittsgelder ein. An einem Sonntag waren es durchschnittlich 830 Euro, an einem Mittwoch 190 Euro.

Die Kreisverwaltung schlug vor, statt eintrittsfreien Tagen „Pay what you want“-Angebote zu machen. Unter dem Motto „Zahl was du willst“ gibt jeder Besucher so viel, wie er möchte. Die Verwaltung will dazu auch Fragebögen auslegen, um zu erfahren, wie zufrieden Besucher waren und was sie an der Einrichtung verbessern würden. Andere Museen, so berichtete die Kreisverwaltung, hätten damit positive Erfahrungen gemacht.

Martina Haak (Grüne) warb in der Sitzung für den eintrittsfreien ersten Sonntag. Dies sei einprägsamer als all die Vergünstigungen, die das Museum bietet. Nicolas Pietsch (Linke) stellte dar, warum seine Fraktion den grundsätzlich freien Eintritt befürwortet. In anderen Museen führe dies zu höheren Besucherzahlen. Wolfgang Lochner (FDP) nannte die Vorschläge von Grünen und Linken „Wunschdenken“. Ihm erschließe sich nicht, warum der Eintritt für die Dorenburg frei sein solle, das Angebot der Kreismusikschule aber nicht. Schließlich stimmte nur Pietsch für den Vorschlag der Linken, den Eintritt immer frei zu stellen, die Grünen enthielten sich. Für das Sonntags- und Mittwochsfrei der Grünen stimmten drei Ausschussmitglieder (Grüne und Linke). Die übrigen Fraktionen schlossen sich dem Vorschlag der Verwaltung an, den Antrag abzulehnen, künftig aber auf „Pay what you want“ zu setzen.

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