Asyl: Nettetal braucht mehr Platz
Weil die Anzahl der Asylbewerber gestiegen ist, wurde eine Dringlichkeitsentscheidung getroffen. Jetzt mietet die Stadt zusätzliche Räume im Hotel Majestic an.
Nettetal. Die Stadt hat immer größere Schwierigkeiten, zugewiesene Flüchtlinge und Asylbewerber unterzubringen. Im Wege der Dringlichkeit holte sich die Verwaltung jetzt die Zustimmung des Rates für Vertragsverhandlungen über weitere Objekte, die sich in privater Hand befinden. Bis auf die AfD gaben alle Vorsitzenden der Fraktionen im Rat ihre Zustimmung für Umbauarbeiten, für Mieten, Nebenkosten und Einrichtungsgegenstände — von Betten und Matratzen über Kühlschränke, Spinde bis zu anderen Geräten, die ein Haushalt benötigt.
Die AfD begründet ihre Verweigerung damit, dass sie „ohne ein Konzept über den künftigen Verbleib der Asylbewerber ... keine Mitverantwortung für die deshalb unkalkulierbaren Kosten“ übernehmen könne. Die Notlage der Stadt verkenne sie nicht, bei den zugewiesenen Menschen handele es sich aber nicht um Kriegsflüchtlinge. Die anderen Fraktionsvorsitzenden im Rat (CDU, SPD, Grüne, FDP und WIN) stimmten der Vorlage dagegen zu. Dies geschah im Wege der Dringlichkeit, damit die Verwaltung sofort handeln kann. Der Rat muss die Entscheidung in seiner nächsten Sitzung nachträglich genehmigen.
Die Verwaltung berichtet, dass in der Stadt gegenwärtig 284 Asylbewerber untergebracht sind. Davon leben zurzeit 84 Personen in Privatwohnungen. Gemeinschaftsunterkünfte sind eingerichtet am Caudebec-Ring (41 Personen), in der früheren Schule am Sassenfelder Kirchweg (20), im Hotel Majestic an der Lobbericher Straße (64), in der Obdachlosenunterkunft Schmaxbruch (30) und der Unterkunft Breslauer Straße (45). Im Majestic waren nicht alle Räume gemietet worden. Die Not bei der Unterbringung von neu hinzukommenden Menschen führt dazu, dass im Hotel weitere Räume gemietet werden. Auch das ist Teil des gefassten Dringlichkeitsbeschlusses.