15 000 Bäume fielen „Friederike“ zum Opfer

Das Sturmtief hat vor gut einem Monat die Süchtelner Höhen massiv geschädigt und auch am Hohen Busch ordentlich gewütet. Erfreulich: Der Kletterpark soll nach Ostern pünktlich eröffnen.

15 000 Bäume fielen „Friederike“ zum Opfer
Foto: Röse

Viersen Rund 12 000 bis 15 000 Bäume hat Orkan Friederike auf den Süchtelner Höhen und am Hohen Busch zerstört. Das teilte Stadtförster Rainer Kammann jetzt bei einer Ortsbegehung den Politikern des Umweltausschusses mit. Im Herbst will die Stadt mit der Wiederaufforstung eines mehr als zwölf Hektar großen Gebietes beginnen.

„Wir benötigen rund 60 000 bis 80 000 Forstpflanzen“, sagte Kammann. Allein dafür fallen rund 250 000 Euro an. Hinzu kommen die Kosten für die Beseitigung von Baumkronen und Ästen sowie die Instandsetzung der Waldwege — insgesamt fallen dafür weitere 120 000 Euro an. „Trotz intensiver Bemühungen ist eine finanzielle Unterstützung durch Fördermittel nicht erkennbar“, erklärte der Stadtförster. Die benötigten Gelder sind bislang noch nicht im städtischen Haushalt eingeplant. Auf die sind auch Mittel für die Reparatur des Wildgehege-Zauns auf den Süchtelner Höhen anzurechnen. Er sei auf einer Länge von knapp 1,3 Kilometern geschädigt, berichtete der Stadtförster. Er rechnet mit Kosten von 15 bis 20 Euro pro Meter für die Wiederherstellung.

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometer pro Stunde selbst im Flachland hatte der Orkan Friederike am 18. Januar Schneisen der Verwüstung in die Wälder am Hohen Busch und auf den Süchtelner Höhen geschlagen. Weil es zuvor geregnet hatte, hatten die Windböen eine besonders zerstörerische Wirkung. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Orkan-Bilanz:

Damwild und Kanada-Schafe werden zurzeit in einem abgetrennten, kleinen Bereich gehalten. Der Zaun soll repariert werden. Die zwölf Wildschweine flüchteten durch den von fallenden Bäumen zerstörten Zaun. Nachdem eins auf der A61 gesichtet wurde und es mehrere Zusammentreffen mit Spaziergängern gab, gab die Stadt die Tiere zum Abschuss frei. Neun der zwölf Wildschweine wurden zwischenzeitlich von Jägern erlegt, allein vier bei einer Drückjagd in der vergangenen Woche. An der Aktion hatte es in den sozialen Netzwerken massive Kritik gegeben. Leider sei es, trotz mehrerer Versuche, nicht gelungen, die Wildschweine in einen noch eingezäunten Bereich umzutreiben, berichtete der Stadtförster. „Die Wildschweine mussten geschossen werden, weil sie kein Flucht-, sondern Aggressionsverhalten zeigten“, betonte Stadtförster Kammann. Für eine eigene Wildschweinpopulation auf den Süchtelner Höhen sei das Waldgebiet zu klein.

Der Kletterwald wurde massiv geschädigt, lediglich zwei Parcours blieben intakt. „Wir sind dabei, wieder aufzubauen“, berichtete Geschäftsführer Jörg Brockes. Der sehr optimistische Plan sehe vor, dass der Kletterpark am Dienstag nach Ostern wieder öffnet. Bis dahin sollen insgesamt sechs Parcours mit 110 Elementen fertig gestellt sein: zwei Fitness-Parcours, zwei Kinderparcours, ein Action-Parcours und ein Spaß-Parcours. Auch eine Seilbahn soll installiert werden. Viele Helfer unterstützen — gestern hatten sich rund 35 Leute zum Aufräumen angemeldet.

Ja. Zu rund 90 Prozent wurden Nadelbäume zerstört, „überwiegend Fichten“, berichtete Kammann. Nach der Wiederaufforstung wird der Wald anders aussehen. „Wir wollen rund 50 Prozent Laubbäume pflanzen, 25 Prozent Nadelbäume und 25 Prozent Baumarten, die mit dem Klimawandel keine Probleme haben“, so Viersens Stadtförster.

Die Stadt Viersen rechnet mit Einnahmen von insgesamt 200 000 Euro. „Durch die schnelle Beauftragung der Firmen konnten für den Verkauf des Holzes an Selbstwerber Normalholzpreise erzielt werden“, sagte Stadtförster Rainer Kammann gestern beim Ortstermin.

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