Wettbewerb: Vorlesen als Erfolgsgeschichte

Am Mittwoch wurden unter 25 Sechstklässlern, die schon in ihren Städten siegreich waren, die besten Vorleser im ganzen Kreis ermittelt.

Mettmann. Die zwölf- und 13-jährigen Schüler, die am Mittwoch Nachmittag im großen Sitzungssaal des Kreishauses in Mettmann Platz nahmen konnten ihre Nervosität nur schwer verbergen.

Recht gelassen saß nur Marius Gappa neben der Kulturdezernentin des Kreises Mettmann, Ulrike Haase. Denn im Gegensatz zu den anderen Schülern übernahm er als Vorjahressieger beim Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs für Sechstklässler die Rolle eines Jurymitgliedes.

20 Mädchen und fünf Jungen, die sich in ihren Schulen und Städten schon gegen andere Vorleser durchgesetzt hatten, warteten auf ihre drei Minuten Lesezeit, um die fünfköpfige Jury zu überzeugen. Die Aufforderung von Ursula Klützke, der stellvertretenden Schulausschussvorsitzenden "Macht es ganz locker" war in der Umsetzung dann doch nicht so leicht.

Davon, dass Klützke mit ihrer zweiten Aussage durchaus richtig lag, konnten sich die Begleiter der Kinder und die Jury überzeugen: "Es ist etwas ganz besonderes Schüler zu erleben, die gerne lesen."

In drei Gruppen, die auch einzeln bewertet wurden, lasen die 25Schüler aus selbst ausgesuchten Büchern vor: Erst die Hauptschüler, dann Förderschüler und zum Schluss Gymnasiasten, Real- und Gesamtschüler. Besonders für die Erwachsenen eröffnete sich schnell, dass die Büchervorlieben der Jugendlichen weit über die Klassiker hinausgingen.

So blieb Schulamtsdirektor Erhard Steinbrink, der zur Demonstration des Ablaufs und auch zur Lockerung der Atmosphäre aus Cornelia Funkes "Tintenherz" vorlas einer der wenigen, die allgemein bekannte Literatur vortrugen. Titel wie "Flippis geheimes Tagebuch" und "Der Kugelfisch - oder wie man einen Vater erzieht" sorgten schon dafür, dass die Zuhörer sich immer wieder aufs neue auf die vorgestellten Bücher konzentrierten.

Engagiert trugen die Vorleser ihre Texte vor, bis nach drei Minuten ein Glöckchen bimmelte: mal mit stark betonten Zitaten, mal ruhig und klar verständlich, mal fast wie ein Hörspiel. Die Jury war auf jeden Fall nicht zu beneiden, die Sieger festzulegen.

Am Ende konnten Waldemar Elsukov aus Ratingen (Hauptschule), Melina Ide aus Wülfrath (Gymnasium) und Jessica Mauer aus Ratingen (Förderschule) die ersten Plätze in ihren Gruppen feiern. Elsukov und Ide werden nun den Kreis beim Bezirksentscheid lesend vertreten. Alle Teilnehmer wurden mit dem belohnt, was ihnen offensichtlich viel bedeutet: Mit Büchern.

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