Wülfrath Zu Weihnachten setzen die Wülfrather auf Abwechslung

Wülfrath. · WZ-Umfrage: Weihnachtsgans, Raclette oder doch eher Kartoffelsalat mit Würstchen? Welche Speisen tischen die Wülfrather an den Festtagen auf?

 Astrid Schuller wird in diesem Jahr bei Freunden das russische Gericht Boeuf Stroganoff essen.

Astrid Schuller wird in diesem Jahr bei Freunden das russische Gericht Boeuf Stroganoff essen.

Foto: Tanja Bamme

Weihnachtszeit. Die Zeit der Ruhe, der Familie und auch der Geschenke. Doch Weihnachten ist auch die Zeit des guten Essens. Wir haben nachgefragt, was bei den Wülfrathern an Heiligabend auf den Tisch kommt. Traditionsgerichte oder lieber individuelle Speisen? Schnell wird deutlich, auf Tradition setzen nur wenige Wülfrather. Astrid Schuller beispielsweise wird in diesem Jahr bei Freunden Boeuf Stroganoff essen, ein russisches Rindfleischgericht mit säuerlicher Soße. „Ich steuere den Nachtisch bei und werde Quark mit Sahne und Mandarinen machen“, stellt die Wülfratherin fest. Früher, als die Kinder noch klein waren, gab es bei Familie Schuller stets „Erdbeermatsche“, eine Süßspeise mit Zucker und zerdrückten Erdbeeren. Heute freut sich Astrid Schuller jährlich auf neue Köstlichkeiten.

Bei Familie Gerhardt hingegen gibt es in diesem Jahr eine Gans. „Das ist kein Traditionsessen bei uns. Meine Frau entscheidet jedes Jahr neu, was sie kochen möchte“, berichtet Peter Gerhardt.

Günter Jäckle wird dieses Jahr Sauerbraten kochen. „Mit Klößen und Rotkohl“, ist sich der Wülfrather sicher. Aber auch diese Speise hat bei ihm keine langjährige Tradition. „Ich stamme aus dem Saarland. Dort haben wir das Essen ganz anders wahrgenommen und mehr genossen, als es hier üblich ist“, erinnert sich Günter Jäckle, der diesen Unterschied der Nähe zu Frankreich zuspricht. „Wir haben uns sehr an der französischen Küche orientiert.“ Janett Kuzior weiß noch gar nicht, welches kulinarische Gericht an Heiligabend bei ihr auf den Tisch kommt. „Ich lasse mich da jedes Jahr neu inspirieren. Im vergangenen Jahr gab es beispielsweise Seezunge.“ Früher gab es bei der Wülfratherin stets Kartoffelsalat und Würstchen. „Aber heute muss es nicht mehr schnell gehen. Ich möchte mir ein richtig leckeres Essen gönnen.“

Zurück zu den kulinarischen Kindheitserinnerungen wird sich in diesem Jahr Helga Kaczinski begeben. „Ich mache einen roten Heringssalat“, berichtet die Seniorin, die sich schon sichtlich auf diese Speise freut. „Der Salat wird mit Rindfleisch, Heringsfilet, Eiern, roter Beete, Pellkartoffeln und weiteren Zutaten zubereitet“, erklärt sie. Da die Familie viele Jahre nach anderen Gerichten verlangt hat, gab es den begehrten Heringssalat bei ihr seit über zehn Jahren nicht mehr. „Daher freue ich mich auf dieses Gericht ganz besonders.“

Geräucherte Lachsforelle und Garnelen als Festtagsschmaus

Fisch gibt es auch bei Michael Wenzel, der seine Familie mit geräucherter Lachsforelle und Garnelen verwöhnen wird. „Ein Bekannter von uns räuchert seinen Fisch selbst, daher gibt es bei uns seit bestimmt 15 Jahren mindestens an einem Weihnachtstag Fisch“, berichtet er. Die klassische Weihnachtsgans sucht man in Wülfrath an Heiligabend hingegen vergeblich. Und auch der Kartoffelsalat mit Würstchen erfreut sich in der Kalkstadt keiner großen Beliebtheit. Und so wird es am Heiligen Abend in Wülfrath nach allen möglichen Gerichten duften.

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