Velbert Zentralbibliothek wieder geöffnet

Velbert. · Besucher sind vom Standort in der Fußgängerzone begeistert. Die ersten Gäste warteten schon frühzeitig vor der Tür.

 Ulrike Motte, Leiterin der Stadtbücherei (r.), freut sich über den Besuch von Stammkundin Jutta Stock, die zur Eröffnung Blumen für das Team an die Friedrichstraße mitgebracht hatte.

Ulrike Motte, Leiterin der Stadtbücherei (r.), freut sich über den Besuch von Stammkundin Jutta Stock, die zur Eröffnung Blumen für das Team an die Friedrichstraße mitgebracht hatte.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Vor sechs Wochen hatte die Bücherei den Betrieb im Forum Niederberg eingestellt, um ihr Ausweichquartier zu beziehen – sie soll bekanntlich nach dem Umbau zum Bürgerforum in neue, größere Räume zurückkehren. Ein Ladenlokal in der Fußgängerzone, das ehemals C&A und zuletzt ein Süßigkeiten-Outlet beherbergte, ist nun voraussichtlich bis Ende 2022 Heimat von 45 000 Büchern, Medien und Spielen. Gestern morgen hat Bürgermeister Dirk Lukrafka die neuen Räume eröffnet und zeigte sich genauso angetan wie die ersten Besucher. „Das wird zur Belebung der Innenstadt beitragen“, so der Kommentar des
Stadtoberhaupts.

Jutta Stock ist Stammkundin und regelmäßige Besucherin der Bücherei, war natürlich auch am 30. November beim Abschied im Forum dabei und hat den Mitarbeiterinnen eine Blumenschale mitgebracht, die nun auf dem Tresen steht. „Hell und freundlich, sehr großzügig“, beschreibt sie ihren ersten Eindruck der Bibliothek: „Ich hoffe, dass sich die Mitarbeiterinnen hier wohlfühlen.“ Für sie selbst sei die Bücherei ein zweites Zuhause, dem sie seit 56 Jahren die Treue hält. „Ich komme, seitdem ich zehn bin“, erinnert sich die Velberterin. Das änderte sich auch nicht, als sie zeitweilig in Wuppertal wohnte: „Die Kinder wollten immer nach Velbert in die Bücherei. Da gefiel es ihnen besser.“ Hochzufrieden mit dem Ablauf des Quartierwechsels ist Ulrike Motte, Leiterin der Stadtbücherei Velbert.

Der eigentliche Umzug, den ein auf solche Aktionen spezialisiertes Unternehmen aus Münster durchgeführt hat, dauerte nur drei Tage: „Die haben die Regale mitsamt den Büchern in Folie geschlagen und zum neuen Standort transportiert.“ Vorausgegangen war allerdings eine gründliche Planung des Bücherei-Teams, die zum Beispiel die Bücher entsprechend in den Regalen untergebracht hatten. Auch der Aufbau funktionierte reibungslos: „Dabei ging es teilweise um Zentimeter“, erläutert Motte. Hilfreich war, dass die Nutzer vor dem Umzug bis zu 50 Medien mit Frist bis Ende Januar ausleihen durften: „Ob Bücher, Spiele oder DVD’s - viele Nutzer haben gern davon Gebrauch gemacht.“ Was ausgeliehen war, musste nicht umziehen.

Die Mitarbeiter standen
beim Umzug unter Zeitdruck

Dennoch hatte die Büchereileiterin und ihre Stellvertreterin Anja Bley auch einige schlaflose Nächte: „Die Anbindung ans Rathaus, WLAN, Internet, das Ausleihsystem – das alles musste reibungslos funktionieren“, erläutert Bley, die für die Technik zuständig ist: „Da standen wir ziemlich unter Zeitdruck - aber jetzt läuft alles“, so Bley.

Mit einem besonderen Lob bedenkt Ulrike Motte den Immobilienservice, sowohl für die hervorragende Zusammenarbeit wie auch den Einsatz der Handwerker, was den Start schon gestern erst ermöglicht habe. Nun müsse man sehen, wie der Betrieb im Übergangsquartier in den nächsten Monaten laufe. Von der Fläche her ist das Ladenlokal an der Friedrichstraße 15 Prozent kleiner als die Räume im Forum: „Der Eingangsbereich und das Büro als Veranstaltungsraum sind weggefallen“, so Motte, ein Teil der Büros ist nun aus Platzgründen im Rathaus untergebracht. Auch die Zahl der Arbeitsplätze für die Nutzer ist etwas geringer: „Wir müssen schauen, wie sich der Betrieb einspielt, zum Beispiel , wenn Schulklassen zu Besuch sind.“Der Standort biete aber auch Chancen, Neues auszuprobieren. Ein großer Vorteil sei, dass die Bücherei in der Fußgängerzone liege. „Das wird sicher manche Laufkundschaft motivieren, hereinzuschauen.“ Die erste Bilanz der Büchereileiterin fällt jedenfalls positiv aus: Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, die Besucherfrequenz entspreche der früher im Forum. „Wichtig ist, dass wir im Bewusstsein der Velberter bleiben“, betont Ulrike Motte – und diese Rechnung sollte an diesem Standort durchaus aufgehen.

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