Zeittunnel: Neue Perspektiven?

Der Vorschlag der CDU, die Kalksammlung in Hammerstein unterzubringen, stößt auf Skepsis. Aber es gibt weitere Pläne.

Wülfrath. Wird die Kalksammlung des Niederbergischen Museums an den Zeittunnel verlegt? Die CDU hatte auf ihrer Klausurtagung in der vergangenen Woche diesen Vorschlag gemacht. Für Andrea Gellert, Leiterin des Zeittunnels und Kulturamtsleiterin der Stadt, ist die Idee nicht aktuell.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Tunnel-Fördervereins sagte Gellert, bereits bei der Gründung des Zeittunnels habe man sich damit beschäftigt. Auch gebe es schon einen Ratsbeschluss, nur könne dieser nicht umgesetzt werden.

Erstens, weil ein „halbes“ Museum ohne die Kalk-Exponate nichts bringe, solange das Gebäude an der Bergstraße nicht anderweitig genutzt werde. Und zweitens gebe es im Zeittunnel bisher keine Möglichkeit, die Ausstellungsstücke entsprechend unterzubringen.

Zu guter Letzt ist das Thema Zusammenlegung für Andrea Gellert momentan in weiter Ferne, weil sie sich eher mit dem Erhalt beschäftigt. „Wenn man nur daran denkt, die Schließung zu verhindern, ist diese Idee für uns nicht gegenwärtig.“ Bis 2014 sei die Finanzierung des Tunnels, der sich in städtischer Trägerschaft befindet, gesichert. Wie es dann weiter geht, ist unklar.

Dennoch versucht Andrea Gellert die Aussichten rosiger zu gestalten. Den Freunden vom Förderverein stellte sie deshalb andere Pläne vor, die durch Fördergelder und Sponsoren umgesetzt werden sollen. Große Hoffnungen weckt der Panoramaradweg, der am Sonntag, 16. Juli, eröffnet werden soll und unmittelbar am Zeittunnel vorbeiführt. Durch den Radweg sollen weitere Besucher angelockt werden. Nächste Aufgabe ist daher die Anbringung von Schildern, die gezielt auch auf das Café hinweisen sollen. Bei Erfolg können sich Gellert und der Fördervereinsvorsitzende Thomas Werner vorstellen, die Öffnungszeiten des Cafés auch auf Wochentage auszuweiten.

Ein größeres Projekt ist bereits angelaufen. Mit Hilfe von Fördergeldern, die der Kreis Mettmann beim Landschaftsverband Rheinland beantragt hat, soll ein Pfad oberhalb des Tunnelendes entstehen. Am Ausgang nach links und dann zurück über die Röhre soll der Weg führen. Nicht nur die Aussicht soll sich lohnen, auch ein Natur- oder Geschichtslehrpfad könnte das Interesse am Tunnel steigern. „Das wäre eine deutliche Attraktivierung“, sagte Gellert.

Dazu müssen der Pfad begradigt, Zäune aufgestellt, umgestürzte Bäume entfernt und die Felswand gesichert werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 100 000 Euro, von denen 50 000 aus den Fördergeldern kommen sollen. Über deren Verteilung wird Ende des Jahres entschieden. Bei einer positiven Entscheidung könnte Anfang 2012 mit dem Bau begonnen werden. Für die restlichen Kosten stehen bereits 40 000 Euro durch die Spende eines Unternehmens zur Verfügung.

Als „fernen Traum“ hingegen bezeichnete Andrea Gellert die Idee, einen 25 Meter hohen Aussichtsturm zu errichten, mit dem man nicht nur den gesamten Umkreis des Zeittunnels überblicken könnte, sondern der auch eine neue Landmarke im Stadtbild setzen würde.

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