Wülfrath Zehn Jahre WG: Blick nach vorne und zurück

Wülfrath · Beim Empfang der WG sprechen Wolfgang Peetz und seine Mitstreiter über viel Erreichtes und drängende Zukunftsthemen.

 Die Wülfrather Gruppe um Wolfgang Peetz (Mitte) blickt im April auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück.

Die Wülfrather Gruppe um Wolfgang Peetz (Mitte) blickt im April auf ihr zehnjähriges Bestehen zurück.

Foto: Andreas Reiter

Der Neujahrsempfang der Wülfrather Gruppe (WG) in der Geschäftsstelle in der Fußgängerzone steht ganz im Zeichen des zehnjährigen Bestehens des Vereins. Der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Peetz sowie seine Vertreter André Herbes und Reiner Heinz lassen die vergangenen Jahre Revue passieren und blicken auf die Themen, die 2019 ganz oben auf der Agenda stehen. Zu den zahlreichen Besuchern zählen auch die Sternsinger, die der WG viel Erfolg wünschen.

Die WG wurde am 28. April 2009 in der Gaststätte „Zur goldenen Kugel“ gegründet. Zu den Gründungsvätern zählten die ehemaligen Beigeordneten Ralph Mielke und Wolfgang Peetz, was der Gruppe zunächst auch den Ruf einbrachte, von „Racheengeln“ ins Leben gerufen worden zu sein. „Wir waren höchst unzufrieden mit Rat und Verwaltung. Der Großteil der Mitglieder waren aber Kalker, daher auch der Name Wülfrather Gruppe“, sagt Wolfgang Peetz im Gespräch mit der WZ. Aber wenn man etwas verändern wolle, müsse man auch in der Bürgermeister-Frage eine Antwort haben. „Die ersten Gespräch mit Claudia Panke haben im Juni 2009 stattgefunden, im September war die Wahl“, erinnert sich der Fraktionsvorsitzende. „Es war ein kurzer, heftiger Wahlkampf“, ergänzt Reiner Heinz. Der Ausgang ist Geschichte. Claudia Panke gewann knapp, 2014 allerdings bei ihrer Wiederwahl mit 68 Prozent der Stimmen. CDU, WG und FDP hatten ihre erneute Kandidatur unterstützt.

Die seit Bestehen zwei Wahlen sind auch für die WG gut ausgegangen. 2009 erreichte sie auf Anhieb 14,4 Prozent, was Wolfgang Peetz damals dazu veranlasste, zu warnen, dass dieses Ergebnis „mit viel Vorschusslorbeeren“ zustande gekommen sei. 2014 gab es dann ohne Vorschusslorbeeren 15,9 Prozent, „der eigentliche Erfolg“, wie es der Fraktionsvorsitzende beschreibt. Eine weitere Steigerung hat sich die WG für die Wahlen 2020 vorgenommen. Dass sie wieder antritt, steht außer Frage.

Das erste Thema der WG
sei die Demografie gewesen

„Wir wollten immer strategisch vorgehen“, versichert Wolfgang Peetz. Das erste Thema der WG sei die Demografie gewesen, die Nachhaltigkeitssatzung, ein Neuverschuldungsverbot, ein Alkoholverbot im Angergarten und auf diversen Grünflächen und Parks folgten. Auch Standards bei der Flüchtlingsbetreuung, kostenfreie Ogataplätze für Familien mit einem Einkommen unter 20 000 Euro und die Abgabe des Zeittunnels sind der WG geschuldet. An 450 Samstagen wurde eine Bürgersprechstunde angeboten. Die Liste ließe sich freilich deutlich verlängern.

In diesem Jahr wird sich die WG (außer Haushalt) vor allem mit der Strategie „Wülfrath 22 plus“ befassen, übrigens auch eine WG-Idee. „Stadtentwicklung und Stadtplanung stehen ganz oben“, sagt Reiner Heinz. Nun seien zwei neue Mitarbeiter im Planungsamt eingestellt worden. „Es ist ein Skandal, dass so viele Projekte auf Halde liegen“, meint Wolfgang Peetz. Das solle sich nun ändern. Stichworte sind Sportplatz Düssel, Düsseler Tor und das Bunkerareal.

Auch das Projekt neue Feuerwache inklusive Bauhof möchte die WG vorantreiben. „Wir sind Unterstützer eines zentralen Standorts auf dem ehemaligen Bahngelände“, so Wolfgang Peetz. An dieser Stelle kann er sich auch Wohnbebauung für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr vorstellen. Platz wäre dort auch für ein Industriegebiet mit Kleingewerbe. Auch die Nahversorgung Ellenbeek steht nach wie vor im Fokus der WG. Ein Supermarkt muss her.

Mit Blick auf die Zukunft will die WG „in den nächsten Wochen“ Gespräche mit Lhoist Germany aufnehmen. „Es ist ein wichtiger Betrieb, man hat Wichtiges vor“, sagt Reiner Heinz. Nachsatz: „Aber nicht um jeden Preis.“ Lhoist habe Flächen, die Wülfrath brauche, um weitere Industrie anzusiedeln, etwa im Bereich Bibelskirch. Lhoist wiederum möchte die Abbaufläche deutlich vergrößern – mit drastischen Veränderungen für die Stadt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort