Velbert/Wülfrath Zahl der Weihnachtstüten wächst

Neviges/Wülfrath. · Spender haben für die Tafel-Aktion „Ein Weihnachtsessen für alle“ liebevoll ihre Gaben verpackt und dabei Kinder und Tiere bedacht.

 Die Nevigeser Tafel-Standortleiterin Johanna Arnold (v.r.), Helfer Manfred Vollmer und Tafel-Koordinatorin Tanja Högström freuen sich über die vielen Tüten, die an der Schaesbergstraße abgegeben wurden.

Die Nevigeser Tafel-Standortleiterin Johanna Arnold (v.r.), Helfer Manfred Vollmer und Tafel-Koordinatorin Tanja Högström freuen sich über die vielen Tüten, die an der Schaesbergstraße abgegeben wurden.

Foto: Ulrich Bangert

Strahlende Gesichter gab es am Dienstag an den Tafel-Standorten an der Schaesbergstraße in Neviges und in den Räumen von „Kunst + Kaffee“ der Bergischen Diakonie im Haus Luise von der Heyden neben dem Wülfrather Rathaus: Die Tafel für Niederberg reichte die gespendeten Weihnachtstüten weiter. Offenbar mehr Bürger als im Vorjahr waren dem Aufruf der Bergischen Diakonie gefolgt und hatten all das in Tüten gepackt, was man für ein festliches Weihnachtsessen brauchen kann, von Metzgergutscheinen über Konserven bis zu Plätzchen und Kerzen für eine stimmungsvolle Dekoration.

„Bei uns war am Montag von 11 Uhr bis abends etwas los, immer kamen Leute und brachten Päckchen und Tüten“, freute sich die Nevigeser Standortleiterin Johanna Arnold über das Engagement. Dazu gab es noch mehr Aufmerksamkeiten: „Eine Dame aus Neviges bringt uns jedes Jahr selbst gestrickte Schals“, so Tafel-Koordinatorin Tanja Högström. Manfred Vollmer, die „gute Seele“ am Standort Schaesbergstraße, ist von den 26 Tütchen für die Kinder mit Lego-Steinen und einem Schokoriegel ganz begeistert. „Dazu haben wir Kinderbücher erhalten – ganz neuwertig, wie aus dem Laden.“ Probleme mit schmutzigen Unterhosen oder Müll wie sie aus dem Ruhrgebiet gemeldet wurde, kämen im Niederbergischen äußerst selten vor. „Wir sind eine Dorf-Tafel, man kennt sich“, begründet Tanja Högström die Korrektheit der Spender. Unter denen ist auch einer, der seine Gaben gleich in einen Rucksack zum Mitnehmen steckt.

Auch an die Haustiere von bedürftigen Menschen wurde gedacht. „Wir haben Futter für Hunde, Katzen und Vögel erhalten. Bei der Ausgabe der Tüten fragen wir unsere Kunden, ob sie Tiere oder Kinder haben, dann können wir ihnen die entsprechenden Sachen mitgeben“, erklärt Manfred Vollmer die Praxis bei der Verteilung der Geschenke. Obwohl man den Spendern vertraut, werfen die ehrenamtlichen Helfer einen Blick in jedes Päckchen. „So können wir zum Beispiel sicher gehen, dass Muslime kein Schweinefleisch bekommen. Schnaps kommt bei uns nicht in die Tüte. Wein lassen wir drin, wenn wir wissen, dass der Empfänger kein Alkoholproblem hat.“ „Im vergangenen Jahr kamen 56 Tüten in Neviges zusammen, diesmal sind es 80“, hat Högström registriert.

Besonders angetan war sie von dem Spendenaufkommen in Wülfrath: „Da kamen zur Annahme am Montag im ,Kunst + Kaffee’ innerhalb der ersten 27 Minuten 117 Päckchen zusammen. Die Schulen waren sehr fleißig und die Schüler haben die Sachen liebevoll verpackt.“ Während im Vorjahr 288 Weihnachtstüten von den Wülfrathern zusammengestellt wurden, sind jetzt 330 zusammengekommen.

Einen Anteil daran hatte auch die Arbeitsgemeinschaft 60 plus der SPD Wülfrath, die in diesem Jahr ihre Aktion für die Tafel fortsetzte. Stellvertretend für die AG 60 plus und den Ortsverein konnten Angela Kurpitz-Nadolski, Susanne Bredtmann und Wolfgang Preuß die Spende der AG 60 plus der Wülfrather Tafel überbringen. Insgesamt wurden Päckchen im Wert von 200 Euro an Standortleiter Bernd Arnold und sein Team überreicht. Zuvor hatten die älteren Sozialdemokraten bei ihrer Weihnachtsfeier für die Tafel gesammelt und den Ortsvereinsvorstand beauftragt, die Päckchen zu packen.

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