Wülfraths Bürgermeisterin Claudia Panke: „Wir brauchen eine Strategie“

Im Interview: Die neue Bürgermeisterin Claudia Panke will für Vertrauen im Rathaus werben und den Fraktionen die Hand reichen.

Wülfrath. Was will Claudia Panke als Bürgermeisterin im Rathaus ändern? Wie stellt sie sich den Umgang mit dem Rat vor? Im Interview mit der WZ setzt Panke erste Duftmarken.

Panke: ...Wülfrath ist morgen schuldenfrei. Nein, genauso geht es nicht. Ich komme nicht ins Rathaus und weiß sofort alles besser. Ich komme, um erst einmal kennen zu lernen. Ich bin die Neue. Ich höre hin, schaue hin und lerne. Ich will ins Gespräch kommen mit den Mitarbeitern, will mit den Amtsleitern reden, will von deren dringendsten Themen hören. Die Mitarbeiter sollen mir sagen, was ich zuerst wissen sollte. Und ganz vorne stehen natürlich die Gespräche mit dem Kämmerer.

Panke: Das könnte man so sagen. Ich kann doch nicht hinkommen und alles umkrempeln. Ich weiß noch nicht, wie dieses Rathaus organisiert ist. Das meine ich mit lernen: Ich kann nur Strukturen verändern, wenn ich die bestehenden Strukturen kenne. Dabei setze ich auf alle Mitarbeiter. Ich brauche deren Informationen. Und dafür bringe ich Vertrauen mit. Ja, es muss gegenseitiges Vertrauen geben.

Es ist doch normal, dass aktuell unter den Kollegen im Rathaus eine gewisse Unruhe herrscht, weil ein neuer Chef kommt. Das ist aber kein Grund für Sorge. Das ist kein Risiko, sondern eine Chance für alle. Der Blick geht nach vorn. Ich will alles kennen lernen. Da gehe ich durch alle Gänge, besuche Außenstellen, Schulen, Kindergärten. Aber es muss sich niemand erschrecken, wenn ich da um die Ecke komme.

Panke: Stimmt. Aber ich bin als Bürgermeisterin überparteilich. Ich reiche allen Fraktionen die Hand. Ich werde da ganz offen sein. Es haben doch alle das gleiche Ziel: geordnete Finanzen und eine Förderung des Standorts Wülfrath. Meine Aufgabe ist es, alle mitzunehmen, damit wir zusammen diesen Weg gehen. Mit Alleingängen wird Wülfrath nicht geholfen.

Panke: Ja. Oder wie immer man es nennen will: Idee oder Leitbild. Es muss formuliert werden, wohin wir mit unserer Stadt wollen. Daraus ergibt sich eine strategische Diskussion, aus der sich die Ziele ergeben und die Maßnahmen, die nötig sind, um sie zu verwirklichen. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen mal zwei, drei Tage einschließen, um Ziele zu entwickeln.

Panke: Alle Phasen müssen transparent dargestellt und öffentlich zur Diskussion gestellt werden. Und jede Ausschusssitzung ist auch eine Einladung an den Bürger, sich einzubringen, sich zu informieren.

Panke: Das bleibt auch so. Und da können wir auch nicht lange warten. Ich bleibe dabei: Eine Viertelstelle Wirtschaftsförderung geht gar nicht. In der Sache gehe ich zügig auf die Politik zu. Wir müssen gucken, wie wir das schnellstmöglich neu aufstellen. Die Bedeutung von Wirtschaftsförderung muss sich auch deutlicher in der politischen Arbeit der Gremien niederschlagen.

Wirtschaftsförderung ist heute dem Stadtplanungsausschuss zugeordnet. Das muss plakativer sein. Wirtschaftsförderung muss sich im Titel wieder finden. Und wir müssen Experten aus Unternehmen, Handel- und Handwerkskammer einbinden."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort