Wülfrath Schminktricks von der Fachfrau

Wülfrath · Ksenija Knaus hat aus der Not eine Tugend gemacht und sich mit Schminkworkshops ein nebenberufliches Standbein aufgebaut.

 Ksenija Knaus ist 34 Jahre jung und hat sich in diesem Jahr die Ausbildung zur Make-up Artist selbst geschenkt.

Ksenija Knaus ist 34 Jahre jung und hat sich in diesem Jahr die Ausbildung zur Make-up Artist selbst geschenkt.

Foto: Tanja Bamme

. In erster Linie ist Ksenija Knaus Mutter. Ihre beiden Töchter Ella (4) und Mia (11) haben die junge Wülfratherin aber schon vor Jahren kreativ werden lassen. In den ersten Jahren hat sie diese Kreativität an kunstvollen Dekorativtorten ausgelebt. „Mein Traum war es aber schon immer, einmal beruflich Schminken zu dürfen“, erinnert sich die heute 34-Jährige. Kurzerhand hat sie sich im März dieses Jahres den Wunsch erfüllt und eine Ausbildung an einer renommierten Schule zum Make-up-Artist begonnen. Einen Monat hätte dieser Zertifizierungslehrgang in Vollzeit gedauert, wäre nicht der Corona-Lockdown dazwischen gekommen.

„Ich konnte die Ausbildung erst im Juni abschließen“, berichtet Ksenija Knaus, die sich in der Zwischenzeit Gedanken um ihre Zukunft gemacht hat. Denn Bräute schminken, das scheint in diesem Jahr utopisch zu sein. Durch Freunde und Bekannte wurde sie auf eine neue Geschäftsidee aufmerksam gemacht. „Ich wurde immer gebeten, dass ich meine Schminktricks erkläre“, erinnert sich die pfiffige Selbstständige heute. „Und so hab ich kurzerhand Schmink-Workshops ins Leben gerufen.“

„Meistens benutzen die Jugendlichen zu viel Schminke“

Die Idee ist denkbar einfach: Ksenija Knaus fährt zu ihren Kundinnen und bringt ihnen ihr Wissen bei. Dabei legt sie jedoch nicht selbst Pinsel an, sondern hilft den Kunden sprichwörtlich „sich selbst zu helfen“. Diese Geschäftsidee kommt sogar bei den Teenies gut an. „Meistens benutzen die Jugendlichen zu viel Schminke“, fasst die Fachfrau ihre Erfahrungen zusammen. „Ich kann ihnen dabei helfen, sich typgerecht zu schminken.“ So werden schwarze Kajalstifte und ebensolche Liedstriche bei kleinen Augen mal schnell in die gedankliche Mülltonne geschmissen. Der Aha-Effekt lässt nicht lange auf sich warten. „Manche Kundinnen sind überrascht, mit welch kleinen Kniffen man direkt anders aussieht“, erklärt sie lachend. Anstatt teure Schönheits-OPs in Kauf zu nehmen, greift Ksenija Knaus lieber in ihre Make-up-Zauberkiste. Dann können auch mal Schmink-Muffel zu begeisterten Farbprofis werden. Das begeistert dann auch die überraschten Muttis, die ihre Kinder sonst nur mit Panda-Augen und dicken Puderschichten kennen.

Bei den Erwachsenen überwiegt hingegen das Phänomen des „Nicht-Schminkens“. „Die meisten Frauen trauen sich nicht so richtig, zum Make-up zu greifen“, ist sich Ksenija Knaus sicher, die auch für diese zurückhaltenden Damen passende Tricks parat hat. In geselliger Runde können dann bis zu drei Stunden vergehen. Schönheit, die braucht eben ihre Zeit. „Dafür wissen die Damen im Anschluss, wie sie sich für die nächste Veranstaltung zurechtmachen können“, gibt die Fachfrau selbstbewusst wieder.

Dass Mama schminken kann, findet übrigens auch Tochter Mia toll. Sie selbst ist mit ihren elf Jahren schon im Modelbusiness angekommen, lässt sich sogar von Top-Fotografen für Modemagazine weltweit ablichten. Nicht selten ist es Mutter Ksenija selbst, die ihre Tochter für die Kamera herrichtet, auch die Haare werden zur richtigen Frisur gesteckt oder geflochten. Eine klassische Friseurlehre hat die Wülfratherin aber nicht absolviert. „Das ist einfach meine Leidenschaft“, verrät sie. Und von dieser Leidenschaft können auch schon mal die Kundinnen profitieren, wenn Ksenija Knaus bei ihren Workshops die spontane Flecht-Lust überkommt.

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