Wülfrather nehmen die Tonne an

Der Restmüllsack hat 2018 ausgedient. Bis Ende August müssen Hauseigentümer ihren Tonnenbedarf der Stadt melden. Gut 1100 haben das schon erledigt.

Wülfrather nehmen die Tonne an
Foto: Archiv/Caroline Seidel/dpa

Wülfrath. Die Tour de France ist passé — die Wülfrather Tour de Tonne läuft weiter auf Hochtouren weiter. Am 1. April 2018 wird nach dem vom Stadtrat beschlossenen Abfallkonzept der Restmüllsack abgeschafft und durch schwarze Mülltonnen auf zwei oder vier Rädern ersetzt. Bis zum 31. August müssen Immobilieneigentümer der städtischen Abfallberatung erklären, welche Tonnengröße künftig gewünscht ist. Mehr als 1100 Anträge sind bis zum Dienstagmorgen schon eingegangen.

Die Stadt hatte am 11. Juli rund 5500 Wohnungs-, Hauseigentümer und Unternehmen angeschrieben und über die die neuen Regelungen für die Müllabfuhr informiert. „Es müssen sich aber nur die circa 2500 Haushalte melden, die derzeit noch den Restmüllsack verwenden und jene 1000, die ihre Mülltonne wöchentlich leeren lassen“, betont Abfallberaterin Ulrike Eberle im Gespräch mit der WZ.

Unter den 60 bis 80 telefonischen Anfragen zur Umstellung, die sie in der ersten Woche nach Versendung der Info-Post täglich telefonisch mit ihrem Team bearbeitet hat, und unter den schriftlichen Antworten waren auch etliche, bei denen sich nichts ändert. „Es gibt schon 3000 Tonnen-Nutzer mit einem 14-täglichen Leerungsrhythmus. Die müssen sich um nichts kümmern. Bei ihnen bleibt alles beim Alten. Es sei denn, die Personenzahl im Haushalt hat sich geändert“, erläutert Eberle.

Das Mindestvolumen je Person und Woche liegt bei zehn Litern. In der Regel erfolgt die Abfuhr künftig alle 14 Tage. „Wer also bisher seine 40 Liter Tonne wöchentlich leeren lässt, sollte auf 80 Liter 14-täglich umstellen“, verdeutlicht Eberle. Der kleinste Müllbehälter fasst weiter 40 Liter. Nur Alleinstehende können diesen auch alle vier Wochen leeren lassen. Die zweirädrigen Tonnen gibt es zudem mit 60, 80, 120 oder 240 Litern Fassungsvermögen. Neu im Angebot ist der 770-Liter-Vierradbehälter. Der größte Container kann mit 1100 Litern Restmüll befüllt werden. Eigentümer von Mehrfamilienhäusern können für Letztere auch die wöchentliche Leerung wählen. „Mit dem 770-Liter-Container tragen wir dem Wunsch von Eigentümern Rechnung. Er ist das ideale Gefäß für Wohnanlagen mit bis zu 35 Bewohnern“, sagt Ulrike Eberele.

Ab der übernächsten Woche rechnet die Abfallberaterin mit der zweiten Beratungswelle. Dann seien viele aus dem Urlaub zurück. „Die dritte wird uns kurz vor dem Stichtag Ende August erreichen, weil dann auch die Ergebnisse aus den Eigentümerversammlungen von Mehrparteienhäusern vorliegen“, schätzt Eberle. Insgesamt geht sie von einem Rücklauf von etwa 3000 Umstellungsanträgen aus. Wer nicht antwortet, obwohl er das muss, wird beim Müllaufkommen von der Verwaltung nach Satzung festgelegt.

Die Stadt braucht die Antworten bis 31. August, damit sie rechtzeitig die Tonnen bestellen und mit dem Entsorger Awista in die Tourenplanung einsteigen kann. Außerdem müssen die Daten, auch für das Steueramt, in ein Behälterverwaltungsprogramm eingepflegt werden. Die schwarzen Behälter sind künftig Eigentum der Stadt, werden nicht mehr gemietet. „Zwei Drittel haben bisher ihre Tonne schon zum 1. Januar 2018 bestellt. Für sie soll die Auslieferung Anfang Dezember erfolgen“, erklärt Ulrike Eberle.

Für alle, die erst zum 1. April 2018 umstellen möchten, wird es ab Ende Dezember nochmals eine kleine Restmüllsack-Ausgabe mit reduzierter Stückzahl für das erste Quartal des neuen Jahres geben. Im März sollen alle Tonnen — auch die Bio-, Papier- und gelbe Varianten — gegen neue getauscht werden, die über einen Chip dem jeweiligen Haus zuzuordnen sind. Gelbe Säcke können auch weiterhin genutzt werden.

„Viele Bürger fragen auch, warum keine Preise in der verschickten Info-Broschüre enthalten sind“, sagt die Abfallberaterin. Ihnen erklärt Eberle, dass der neue Literpreis erst zum Jahresende mit Hilfe eines externen Gebührenberechners ermittelt und vom Rat für die nächsten beiden Jahre beschlossen werden kann. „Mehere Faktoren haben Einfluss auf die Gebühr. Der Kreis meldet uns beispielsweise den Kostenanteil für die Müllverbrennung in Wuppertal erst nach den Sommerferien. Aber auch wie viele Tonen zu leeren sind, hat Auswirkungen auf den personellen Aufwand“, betont Eberle. Sie wirbt daher für Gemeinschaftstonnen: „Eine 240-Liter Tonne für zwölf Personen ist in einer Minute geleert. Sechs 40-Liter-Tonnen erst in sechs Minuten.“

Auch ästhetische Gründe sprächen für die Nutzung von Containern durch Hauseigentümer. „Beispielsweise sind am Rieler Feld oder an Rotdornweg und Kastanienallee umzäunte Gemeinschaftsstandorte eingerichtet worden, die mit Pflanzen auch noch zu begrünen sind. Aber darum müssen sich eben Bauherren oder Eigentümer kümmern.“

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