Wülfrath Künstlerinnen vermissen Kontakt und Austausch

Wülfrath · 2018 haben Rosemarie Stoppelkamp und Liese Berthauer zum vorerst letzten Mal ihre Werke präsentieren können.

 Liese Berthauer und Rosemarie Stoppelkamp.

Liese Berthauer und Rosemarie Stoppelkamp.

Foto: Rosemraie Stoppelkamp/Stoppelkamp

Künstler treffen die Einschränkungen im Hinblick auf die Bekämpfung des Coronavirus unvermindert hart. Ihnen fehlt es weiter an Ausstellungsmöglichkeiten und wer nicht gesehen wird, bekommt oft auch keine Aufträge. Die WZ gibt lokalen Künstlern mit der Serie „Kreatives Wülf­rath“ ein Forum. Heute setzen wir die Reihe mit Rosemarie Stoppelkamp und Liese Berthauer fort. Beide arbeiten und leben seit 1986 zusammen an der Klinik Aprath.

Wann und wie wurde bei Ihnen das Interesse geweckt, künstlerisch aktiv zu werden?

Rosemarie Stoppelkamp: Wir sind beide Autodidaktinnen. Unsere künstlerische Entwicklung war sehr unterschiedlich. Neben meiner Tätigkeit als Supervisorin und pädagogische Fachberaterin für Tageseinrichtungen, habe ich durch die Kunst einen Ausgleich gefunden. 1975 als Teilnehmerin des Werkkreises „Grafik der Arbeitswelt“ in Wuppertal unter der Leitung von Enric Rabaseda, habe ich mit Holzschnitten und Radierungen begonnen. Zusammen sind wir mit einer Textilwerkstatt, der Fertigung von Bekleidung, gestartet. Liese Berthauer ist ausgebildete Modelldirectrice.

Liese Berthauer: Mein Interesse war von Anfang an die Malerei. Als Beschäftigungstherapeutin in einer Psychosomatischen Klinik in Königstein war es mir sehr wichtig, die Patienten neben den Therapien durch Kreativität zu unterstützen und neue Wege der Wahrnehmung zu eröffnen.

Gehören Sie einer Künstlergruppe, einem Verein an?

Stoppelkamp: Seit circa 1980 bin ich Mitglied im BBK Wuppertal.

Wie verlief Ihr künstlerischer Werdegang? Was ist Ihre bevorzugte Technik und wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Stoppelkamp: Durch die Begegnung mit Liese habe ich die Malerei auf Seide entdeckt. Hier war es besonders wichtig für mich, zu experimentieren. Dies konnte ich dann später wieder in den farbigen Radierungen umsetzen. Auf Grund meiner Sehschwäche musste ich das Zeichnen und die Radierung aufgeben. Meine Schwerpunkte in der Kunst sind zur Zeit Holz- und Steinskulpturen, Malerei und Herstellung von wunderschönen Beleuchtungen aus Epoxid-Kunstharz.

Inwieweit beeinflusst die Corona-Pandemie Ihre Arbeit?

Stoppelkamp: Corona behindert uns nicht, weiter künstlerisch tätig zu sein, aber der Kontakt mit Menschen, die sich gerne schöne Dinge anschauen fehlt uns. Im Moment schauen sich viele unsere Webseite an und mailen uns ihre Begeisterung. Dank Herrn Prinz kann auch bei Lorenz-Optik an der Wilhelmstraße 92 eine Beleuchtung aus Epoxidharz bewundert werden. Wenn die Corona-Schutz Verordnungen es wieder erlauben, können Interssierte auch wieder telefonisch einen Termin bei uns vereinbaren.

Wann und wo haben Sie das erste Mal ausgestellt und wo würden sie in Wülfrath gerne einmal ausstellen?

Stoppelkamp: Viele Jahre lang haben wir unser Haus, Klinik Aprath 11, zu Ausstellungsräumen umgestaltet und den „Wintermarkt“ durchgeführt. Ausgestellt haben wir aber auch schon in Flensburg, Köln und Wuppertal. 2018 haben wir zum letzten Mal unser Haus als Ausstellungsort geöffnet und der Erfolg und die vielen positiven Anregungen haben uns unsere Kunst wieder näher gebracht. Wir Künstlerinnen brauchen den Kontakt und den Austausch. Für meine Beleuchtungskörper und Holzskulpturen, würde ich mir wünschen in der Kreissparkasse Wülfrath auszustellen.

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