Wülfrath: Viktor Neudorf greift wieder zum Mikrofon

Mit seiner Power Vic-Band tritt der Kult-Rocker Neudorf am Freitag in Dornap auf – und setzt dabei auf ein klassisches Programm.

Wülfrath. In seinen wilden Zeiten musste er auch mal mit der Sackkarre auf die Bühne gerollt werden, weil sein Gang nicht mehr so sicher war. Mit einiger Mühe hat er sich dann am Mikroständer festgehalten, um schließlich rau, bluesig seine Art von Rock’n’Roll in die Stadthalle zu schicken: Viktor Neudorf.

62 Jahre ist er jetzt - und deutlich ruhiger geworden. Auf der Bühne lässt er es aber immer noch krachen. Am Freitag wieder - in der Kantine Dornap.

Sein Künstlername ist eng mit der Wülfrather Rockgeschichte verbunden: Power Vic. Mehr als 40 Jahre Bühnenerfahrung hat er heute. Das einst strähnige dunkle Haar, ist grau und wohl gefönt. Er ist etwas blass, wirkt müde. "Die Krankheit", sagt er, "hat mich ruhiger werden lassen." Den Drang, im Konzert alles zu geben, hat er immer noch. Das versichert er.

"Und die Leute können sich auf eine Show freuen, die alles in allem drei Stunden dauert", sagt er. Dafür probt er mit seinen drei Musikern ausgiebig, auch gestern Mittag in einer Scheune in Homberg. Rock’n’Roll, Soul, Blues, Rock "und ein bisschen war Irisches" - das macht das Programm von Power Vic 2008 aus.

Mit 16 Jahren, erzählt er, hat er angefangen, Musik zu machen. "Sänger wollte ich nie werden. Aber alle haben immer gesagt, mach das mal." Er ist Sänger geblieben. Und er hat seine Bands immer geprägt.

Zehnmal hat er die Rolling Stones live gesehen, "und zweimal auch die Beatles" - Live-Erlebnisse, die ihn prägen. Die Stones gehören auch heute noch zu seinem Repertoire, "und ich singe auch Hermann Brood", Überbleibsel aus der niederländischen Punk-Ära der späten 70er Jahre.

Das Konzert an der Dornaper Ladestraße ist das zweite in diesem Jahr. Davor hat er es vier Jahre deutlich ruhiger angehen lassen. Seine Mitmusiker haben ihn überredet. Mit Michael "das Tier" Hahn am Schlagzeug und Martin Bauer (Bass) rockt Neudorf bereits seit den 80er Jahren. Gitarrist Sandfort ist seit 2003 an Bord.

Kontakt zur lokalen Bandszene und der Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft hat er nicht. "Die machen das aber ganz gut, wenn ich da so beurteilen kann", sagt Neudorf.

Er habe aber den Eindruck, dass sich die jungen Bands im Kreis drehen. Power Vic: "Mein Tipp: Die Bands müssen raus aus Wülfrath, dürfen nicht nur hier spielen."

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