Wülfrath: Svenja Heines - Köchin aus Leidenschaft

Svenja Heines veranstaltet Kurse und Themenabende. Sie plant aber auch ganze Events.

Wülfrath. Diente Kochen einstmals der schnöden Nahrungsaufnahme, sind die Aktionen rund ums Pellen, Kleinschneiden und Bruzzeln in Töpfen und Pfannen längst eine hochkreative Angelegenheit geworden. Festgelegte Spielregeln gibt es bei so mancher neuen Küchenrichtung wie dem so genannten Cross-Over, einer Art Freistil verschiedener, miteinander kombinierter Landesküchen, nicht.

"Aber es gibt nach wie vor Themenküchen, die speziellen Handgriffen und Regeln folgen", erzählt Svenja Heines. Die gelernte Familienpflegerin ist Köchin aus Leidenschaft und hat ihr Hobby längst zum Beruf gemacht.

Nach dem Motto "Kochen für Freunde" gestaltet sie Kochabende, in deren Fokus die gemeinsame Zubereitung von Speisen mit kleiner Warenkunde steht. "Die Teilnehmer machen natürlich alles selbst. Ich stehe bloß als Ratgeberin zur Seite", behauptet sie bescheiden. Tatsächlich ist sie diejenige, die zu Themenabenden wie "Tausendundeine Nacht" Rezepte für Möhrenpüree, Walnusspastete oder Kräutertabouleh entwickelt und es nicht an landestypischen Würzungen und Getränken, in diesem Fall "viel, viel Minze", fehlen lässt.

"Optimal ist es, mit acht bis zehn Personen zusammen zu kochen." Die Autodidaktin bietet dabei je nach Können auch Schritt-für-Schritt-Anleitungen für "Anfänger, die sogar Wasser verbrennen lassen". "Mein Vater ist Hobbykoch. Oft wurde ich für Hilfsarbeiten in die Küche gerufen", erinnert sich die 35-Jährige. Dufte sie anfangs bloß das Gemüse putzen und schnipseln, "hat sich Dank meiner großen Experimentierfreudigkeit viel entwickelt".

Bevorzugt steht die vierfache Mutter jetzt am heimischen Herd, um dort allerlei Zutaten auszuprobieren. "Ich versuche mich gerne an Vollwertküche", und dabei gibt es zuweilen Geschmacksergebnisse, die schlichtweg Fehlversuche sind. Ob nun aber ein siebengängiges Festmenü oder Schwerpunktthemen wie "Fisch" - "Bio und gesunde Ernährung sind mir wichtig."

Wo es möglich ist, setzt sie Ökoprodukte ein ("komplett Bio geht nicht, das ist einfach zu teuer"), achtet auf Ausgewogenheit und Ernährungswerte. "Dieses Wissen um frische, saisonale und regionale Zutaten möchte ich gerne vermitteln." Ebenso, wie unnötig der Einsatz von Glutamat, Zusatzstoffen oder Waren des täglichen Bedarfs.

Mit Erfolg tut sie das auf verschiedenen Kanälen. Über ihre Kinder Laureen (17), Linus (15), Yara (9) und Kyran (7) sagt sie, "sie mögen grundsätzlich das, was ich nicht zubereiten möchte". Das sind Pommes und Ähnliches. "Da bin ich gnadenlos und bestimme, was es Gutes zu essen gibt."

Andererseits ist der kreative Funke bereits auf Linus übergesprungen, der Koch werden möchte. Auch Svenja Heines hat noch viel vor. Erste Meriten konnte sie mit ihrem seit September 2008 bestehenden Koch-Unternehmen bei Events in der Stadthalle und Kochkursen in Cafés ("Leider habe ich zurzeit keine passende eigene Küche, in der ich Kurse geben kann") sammeln.

Gerne würde sie in diesem Sektor noch aktiver werden, "im Moment suche ich nach einer passenden Küche zur Vorbereitung von Events und Caterings." Bis dahin konzipiert sie Kochkurse für werdende Mütter in Zusammenarbeit mit dem Wuppertaler Geburtshaus und denkt über weitere Aktivitäten in der Reihe "Kochen für Freunde" nach.

In Zeiten wie diesen ist es ja nicht bloß chic, selbst kochen zu können. Wer die notwendigen Handgriffe beherrscht, bereitet selbst Köstliches zu - und spart eine Menge Geld im Vergleich zum Restaurantbesuch.

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