Wülfrath Freundeskreis will junge Bürger ansprechen

Wülfrath · Wülfrath lebt mit seinen beiden Städtepartnerschaften europäische Freundschaft.

 Petra Weskott und Arnaud Aumont sitzen dem Freundeskreis Städtepartnerschaften als Doppelspitze vor.

Petra Weskott und Arnaud Aumont sitzen dem Freundeskreis Städtepartnerschaften als Doppelspitze vor.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

. Die Kalkstadt ist europäisch. Zwei Städtepartnerschaften werden in Wülfrath mit Herzblut gepflegt: mit Ware in England und Bondues in Frankreich. Um die Kontakte kümmert sich der Freundeskreis Städtepartnerschaften. Seit dem Jahr 2000 organisiert der Verein gegenseitige Besuche sowie gemeinsame Veranstaltungen und wirbt für die europäischen Freundschaften. Doch auch, wenn die meisten Wülfrather Ware und Bondues kennen – der Verein selbst „ist leider nicht so bekannt in Wülfrath“, sagt Arnaud Aumont, der seit dem vergangenen Jahr Co-Vorsitzender ist. Als Doppelspitze gemeinsam mit Petra Weskott will er den Freundeskreis und seine Arbeit bekannter machen. Der erste Schritt: Ein Frühlingsfest, das am 4. Mai im Generationenpark In den Banden stattfinden soll.

Ware und Bondues wollen sich
am Frühlingsfest beteiligen

Die Ideen für das Rahmenprogramm stehen – Klaus Stecher hat angeboten, sein Atelier zu öffnen, die „Young Voices“ wollen singen, und auch die Grün-Weiß-Kalkstädter haben Interesse bekundet. Bürger aus Ware und Bondues wollen sich ebenfalls beteiligen. Das Programm solle aber nicht zu groß werden, damit der Fokus auf persönlichen Gesprächen liege, erklärt Weskott. „Wir möchten das Fest nutzen, um über die Städte und den Verein zu informieren und Kontakte zu vermitteln“, sagt sie.

Viele Wülfrather wüssten nicht, dass der Verein auch bei individuellen Austauschideen helfen kann. So hat der Freundeskreis erst kürzlich Kontakte für ein Auslandspraktikum vermittelt und für eine Jugendliche eine Brieffreundin in Bondues gefunden. „Wir würden uns freuen, mehr Familien für den Verein zu gewinnen“, betont Aumont. „Es gibt sicher viele, die gern Kontakt zu einer Partnerstadt aufnehmen würden, aber nicht wissen, wen sie ansprechen sollen.“ Dass das Konzept Städtepartnerschaft nicht mehr modern sei, denkt Aumont nicht. „Die Kontakte bestehen ja schon sehr lange und wurden immer gut genutzt. Jetzt müssen wir den jüngeren Leuten Lust darauf machen.“

Auf Weskott und Aumont ruhen viele Hoffnungen. Ihre Bereitschaft, den Verein gemeinsam zu führen, hatte den Freundeskreis im vergangenen Sommer nur knapp vor der Auflösung bewahrt. Jetzt wünschen sie sich Hilfe bei der Umsetzung ihrer Ideen. „Arnaud und ich haben deutlich gemacht, dass so ein Frühlingsfest nur funktionieren kann, wenn alle mithelfen“, sagt Weskott.

Am 4. Mai will der Verein neue Mitglieder für sich begeistern

75 Mitglieder habe der Verein zurzeit. Durch das Fest, hofft Weskott, könnten weitere geworben werden. Auch an den Wülfrather Schulen sucht sie Unterstützer für die europäischen Freundschaften. „Ich denke da zum Beispiel an Schüleraustäusche in den Grundschulen“, erzählt sie. „Die Kinder lernen ja ab dem zweiten Halbjahr der ersten Klasse Englisch und viele Familien könnten sich das auch vorstellen.“ Was es jetzt brauche, seien Lehrer, die Lust auf so einen Austausch hätten und sich auch von den bürokratischen Hürden nicht abschrecken ließen. Je nachdem, wie der Brexit ausfällt, könnte das auch die Partnerschaft mit Ware verändern. „Das betrifft unsere Freunde in England natürlich mehr als uns“, sagt Aumont. Man wolle die Partnerschaft aber auf jeden Fall fortführen. „Ich hoffe da auf gute Gespräche mit Ware.“ 48 Jahre Freundschaft gibt man eben nicht ohne Weiteres auf.

(rab)
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