Wülfrath: Nach den Schneemassen kommt das große Aufräumen

Durch den langen Winter sind beim Baubetriebshof 770 Überstunden angefallen. Jetzt müssen die Straßen gereinigt und repariert werden.

Wülfrath. Der Schnee ist kaum geschmolzen, da kommt schon das nächste Unwetter. Tief "Xynthia" legte Bahnstrecken lahm, deckte Häuser ab und entwurzelte Bäume. Auch die Kalkstadt blieb nicht vom großen Sturm verschont. Trotzdem ist Baubetriebshofleiter Frank Küppersbusch erleichtert. "Die öffentlichen Flächen blieben von größeren Schäden verschont."

Glück im Unglück, denn noch mehr Chaos hätte die Dienstpläne des Baubetriebshofes wohl gänzlich durcheinander gebracht. Durch den langen und schneereichen Winter fielen insgesamt 770 Überstunden für Räum- und Streuarbeiten an.

An 60 Tagen rückte das Team von Küppersbusch aus, in den vergangenen Jahren gab es im Schnitt immer nur rund 30 Einsatztage. Die Überstunden müssen jetzt zeitnah "abgefeiert" werden, obwohl der Winter für den Baubetriebshof noch gar nicht vorbei ist: "Für uns geht es jetzt vor allem an die Aufräumarbeiten."

Zerstörte Straßenschilder und Pfosten müssen neu aufgestellt werden, viele Bordsteine wurden durch Lastwagen beschädigt, und auch die Reinigung der Straßen braucht ihre Zeit.

"Wir müssen jetzt alle Gullys vom Granulat befreien und richtig reinigen, das geht ganz schön ins Geld." 150.000 Euro wurden für die Straßenerhaltung beantragt, doch die Kosten könnten deutlich höher liegen. "Außerdem haben wir einen Nothaushalt, da wissen wir gar nicht, ob wir das Geld bekommen", sagt Küppersbusch und ergänzt: "Wenn nicht, müssen wir gucken, wie wir die Löcher dicht bekommen."

Wie groß die Schäden letztendlich ausfallen, hängt zum großen Teil auch vom Wetter der nächsten Wochen ab. "Wenn es trocken bleibt, werden die Schäden nicht so schlimm", hofft der Leiter des Baubetriebshofes immerhin jetzt im Frühling auf Unterstützung von Petrus. Viel Regen würde hingegen weitere Probleme verursachen, da das Wasser in die aufgeplatzten Straßen dringen könnte. "Das weicht dann alles auf."

Durch den Sturm verzögern sich die Reparaturarbeiten nun jedoch weiter. "Unsere Leute müssen jetzt ja erst einmal die Äste wegräumen." Parallel dazu arbeitet Frank Küppersbusch an einer Prioritätenliste, die angibt, wo der Reparaturbedarf am größten ist.

Schon droht der nächste Rückstau durch den langen Winter: "Normalerweise fangen wir mit den Grünarbeiten immer schon im Januar an", sagt Küppersbusch. Durch den Schnee war an Schneidearbeiten jedoch nicht zu denken.

"Da könnten wir im Frühjahr noch viel Arbeit bekommen." Solange die Äste kahl sind, würden die Bürger von den Problemen nichts sehen, doch "wenn es erst einmal grün wird, sieht man ganz schnell, wo wir noch nicht waren."

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