Wülfrath Heidy Eller hält sich mit Gymnastik fit

Wülfrath. · Die Wahl-Wülfratherin feiert ihren 90. Geburtstag im Kreis von Familie und Freunden.

 Heidy Eller ist in vielen Belangen noch selbständig. Die Seniorin lebt seit etwa vier Jahren in der Kalkstadt.

Heidy Eller ist in vielen Belangen noch selbständig. Die Seniorin lebt seit etwa vier Jahren in der Kalkstadt.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wer Heidy Eller mit ihren nun 90 Jahren so betrachtet, denkt: eine rüstige Seniorin. Die Wülfratherin ist sehr gepflegt, wirkt schick in ihrem geblümten Kleid und der Kette, die sie zu ihrem runden Geburtstag angelegt hat. Dank eines Rollators ist die gebürtige Schweizerin noch recht mobil. Vor wenigen Jahren sah das noch anders aus. „Meine Mutter hatte einen kleinen Schlaganfall und war rund ein Dreivierteljahr recht eingeschränkt“, berichtet Denise Hecker. „Eine Pflegerin meinte zu ihr, dass das nichts mehr werde. Da hat meine Mutter allen gezeigt, dass es doch klappt.“

Die 90-Jährige lebt in einer Seniorenwohnung in der City

Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen. Heidy Eller führt ein selbständiges Leben in einer Seniorenwohnung in der Innenstadt, dank ihrer Kämpfernatur hat sie es geschafft, das Altenheim, in dem sie zeitweise untergebracht war, wieder zu verlassen. „Um 8 Uhr gab es Frühstück, um halb zwölf Mittagsessen, halb drei Kaffee und um halb sechs wieder Abendbrot“, erzählt sie. „Das war nichts für mich.“ Die ältere Dame genießt es nun, wieder ein eigenständiges Leben zu führen. Dabei hat sie die Gewissheit, dass ihre einzige Tochter Denise und ihre beiden Enkel in der Nähe leben. In Wülfrath lebt sie übrigens erst seit etwa vier Jahren.

 Im Jahr 1929 wurde Eller in der Ostschweiz geboren, mit 15 Jahren wurde sie Pfadfinderin. „Zu allzeit mit frohem Mut durch die Welt zu wandern“, singt sie. Musik gefiel ihr bereits in der Kindheit. So stammt die heute 90-Jährige aus einer musikalischen Familie, hat von ihrer Mutter Klavier spielen gelernt und besitzt auch heute noch ein Akkordeon, oder wie man in der Schweiz sagt: eine Handorgel. „Eigentlich wollte ich damals Kindergärtnerin werden, doch meine Familie hatte einen Hotelbetrieb, so habe ich auch Hotelfach gelernt“, berichtet die Seniorin.

In einem Hotel in Zürich lernte sie ihren späteren Ehemann kennen, ein Vertreter für Werkzeuge, der allerdings in Wuppertal-Ronsdorf lebte. „Im Jahr 1959 war ich für eine Woche in Ronsdorf, um zu entscheiden, ob ich dort bleibe.“ Die Entscheidung war schnell gefallen, Eller blieb. Mit ihrem Mann reiste sie gern, insbesondere nach Italien. Auch in Handarbeit war die gebürtige Schweizerin recht geschickt, häkelte und strickte früher viel und gab ihr Wissen an ihre Tochter weiter. „Früher hatten wir daheim auch immer viele Tiere. Zu Hochzeiten hatten wir zwei Hunde, sechs Katzen, eine Schildkröte und eine zahme Taube“, berichtet Hecker.

Heutzutage hält sich die 90-Jährige mit Gymnastik und Ergotherapie fit. Das sind auch ihre Tipps für das Erreichen eines hohen Alters, auch wichtig: „kalt abduschen“.

(isf)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort