Wülfrath 135 Jahre lebendige Geschichte beim Männergesangsverein

Wülfrath. · Zum Jubiläum gibt es eine Ausstellung im Niederbergischen Museum.

 „Singen macht glücklich“, da sind sich Paul-Hugo Kämmer (v.l.), Uschi Meyer und Marc Torner einig.

„Singen macht glücklich“, da sind sich Paul-Hugo Kämmer (v.l.), Uschi Meyer und Marc Torner einig.

Foto: Danni Funke

Noch bis zum 24. November haben Besucher Zeit, sich die kleine Ausstellung über die Geschichte des MGV Sängerkreis Wülfrath im Niederbergischen Museum anzuschauen.

Eine Ausstellung über eine Chorgemeinschaft darf nicht nur mit reinen Ansprachen eröffnet werden, das ist den Mitgliedern des MGV Sängerkreises selbstverständlich bewusst. Und so erklingen zur Eröffnung am vergangenen Samstag um kurz nach zehn Uhr morgens die kräftigen, warmen und geschulten Stimmen der Chorsänger. Für „Heimat, liebe Heimat“ haben sie sich entschieden. Eine gelungene Auswahl, findet auch Karin Fritsche, Geschäftsführerin des Trägervereins Niederbergisches Museum. „Das Lied passt insofern hervorragend, weil sie für ihre Ausstellung ein heimatliches Museum gewählt haben. Es freut mich, ihre kleine Ausstellung hier zeigen zu können.“

135 Jahre Männergesangsverein Wülfrath sind es nun – auf Stehtafeln gibt es viele Fotos zu sehen, Aufnahmen in schwarz-weiß und in bunt, Auflistungen über die Dirigenten und die Vorsitzenden, Infos zu den Chorreisen. Begonnen hatte alles am 15. Mai 1884 in der Gaststätte „Am Müllerbaum“ (heute Reiterbedarf Eigen). Gründer waren damals die Gebrüder Sondermann und August Pfecht.

„Da auf dem Foto, das ist mein Dieter“, sagt Helga Kaczinski und zeigt auf einer Gruppenaufnahme auf einen der Männer, „von 1969 bis 2011 hat er im MGV gesungen, dann ist er verstorben.“ Auch Uschi Meyers Gatte lebt nicht mehr. Der Chor, so sagt sie, war sein Leben. „Und wir Frauen gehörten immer dazu“, erklärt die aktive 78-Jährige. „Bis heute treffen wir uns regelmäßig, uns verbinden enge Freundschaften, wir helfen wo wir können.“

Paul-Hugo Kämmer mit seinen 81 Jahren gehört zu den ältesten Mitgliedern. „Ich singe seit 64 Jahren im Chor, ein Leben ohne Singen ist völlig undenkbar“, erklärt er. „Wir haben immer viel Spaß gehabt, bei unseren Auftritten im In- und im Ausland.“ Derzeit hat der Chor, der alle anderen Männergesangsvereine in Wülfrath überdauert hat, 52 Mitglieder. Früher waren es mal 0, mal sogar 60. Die Altersspanne liegt zwischen 28 und 87 Jahren.

Marc Torner, Vorstandsmitglied des Vereins, ist 49 Jahre alt und gehört damit zu den Jüngeren. „Wir möchten natürlich so lange weitermachen, wie es geht, aber dazu brauchen wir Nachwuchs. Wir freuen uns über jeden, der Lust hat, bei uns mitzumachen, damit wir positiv in die Zukunft blicken können“, berichtet er.

Am Samstag, den 21. September, habe der Verein ganztägig Sonderproben im Berufsbildungszentrum Lhoist. „Jeder Mann, der Lust hat zu singen, ist herzlich eingeladen“, führt Torner weiter aus. Mehr Informationen zum MGV gibt es im Internet unter:

(dani)
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