Wülfrath: Kindertheater - Der Frosch in der Sauna

Ab Montag probt das Ensemble von Theater Concept in der Stadthalle. Die Premiere von „Weihnachten bei Tiger und Bär“ steigt am Samstag.

Wülfrath. Der Fuchs hat Schnupfen. Ein kräftiges Niesen. Das war’s. Die Probenarbeit muss weitergehen. Und schon kann das behaarte Wesen wieder den Frosch aushorchen. "Wohin ist der Förster gelaufen?" fragt er schlau.

Doch das glitschig-grüne Tier lässt sich nicht aufs Glatteis führen. Im Hintergrund lauscht der Tiger dem Gespräch. Abgang Fuchs. Die Situation entspannt sich - um im nächsten Moment nur einen Schritt weiter die nächste Szene anzuspielen.

Der Maulwurf greift zu Geige. Da schaut der kleine Bär ganz verträumt. Die Vorbereitungen sind in der Endphase. Am kommenden Samstag, 29. November, feiert das Stück "Weihnachten bei Tiger und Bär" als deutsche Erstaufführung in der Stadthalle um 15 Uhr Premiere.

Janoschs Kultfiguren auf der Wülfrather Bühne: Das Theater Concept hat in der Stadthalle eine feste Winterspielstätte gefunden - "ein Pendant zum Sommer", wie Regisseur Ralph Reiniger anmerkt. Denn sein Theater ist in der Region wohlbekannt. Zuletzt hat es in diesem Jahr am "Blauen See" in Ratingen mit der Inszenierung vom Räuber Hotzenplotz für Furore gesorgt. Und jetzt Wülfrath...

"Klar, die Wahl ist auf Wülfrath auch wegen der Nähe zu Ratingen gefallen", sagt Reiniger. Die Idee: Wem’s im Sommer gefallen hat, kommt auch im Winter - zumal der Theaterstoff ein ganz beliebter ist. Insgesamt 40 Vorstellungen sind bis zum 23. Dezember geplant. Und noch gibt es ausreichend Karten (siehe Infobox).

In den leeren, schmucklosen Räumen des einstigen Kinderhauses in der Ellenbeek hat das junge, spielfreudige Ensemble bis gestern geprobt. Ab Montag geht es in die Stadthalle. "Dann kommt der Feinschliff", sagt Reiniger, der ausgerechnet in dieser letzten Phase krankheitsbedingte Ausfälle beklagt. "Tante Gans ist krank", sagt er - und schmunzelnd. Tante Gans ist Elisabeth Emmanouil. Mandelentzündung. "Besser mal eine Pause einlegen", kennt Reiniger die einzige Lösung.

Der Rest der Crew ist kostümiert und geschminkt. "Wie sieht die Nase für den Bären am besten aus?" denkt Regie-Assistentin Tanja Bockelkamp laut nach. Kurz darauf hat Sandra Hengster einen dicken, schwarzen Punkt auf der Nasenspitze. Andrea Graf spielt unter anderem den Frosch. Die Probenpause nutzt sie, um das Kostüm in Teilen zu entledigen.

Ein grüner Kunststoff-Schutzanzug der Bundesgrenzpolizei und eine Taucherbrille macht sie zum Frosch. Da wird das Kostüm zur mobilen Sauna. Und überhaupt: Proben und Aufführung werden zur schweißtreibenden Angelegenheit, nickt Jasmin Schwarz, der kleine Tiger. Alle Hosen, Mützen, Oberteile der Garderoben wirken in der Tat sehr dick und nicht sonderlich atmungsaktiv.

"Eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art. Ein Spektakel mit einer Spur Besinnlichkeit", verspricht Regisseur Reiniger. Es geht um den Wünsche-Rausch vor dem Heiligen Abend, der auch den Waldbewohnern droht. Ohne moralischer Zeigefinger sollen aber andere Werte vermittelt werden - bis schließlich der Weihnachtsbär vor der Türe steht.

Und wenn die Proben-Eindrücke das halten, was sie versprechen, wird das Treffen mit Tiger, Bär und ihren Freunden eine amüsante, kurzweilige Angelegenheit für die ganze Familie oder Schulklasse oder Kindergartengruppe...

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