Wülfrath: Jugendhaus für die Freie Schule reserviert

Das Mehrgenerationen-Projekt ist erst einmal vom Tisch. In der Finanzkrise ziehen sich die potenziellen Investoren zurück.

Wülfrath. Ladenhüter Jugendhaus: Der "Zitronenbunker" an der Straße In den Eschen wartet weiter auf eine Vermarktung. Alle potenzielle Investoren sind "für den Moment" abgesprungen, wie Klaus Biederbecker, Leiter des Amts für Liegenschaften, der WZ, sagt. Das Interesse sei unverändert vorhanden. Die anhaltende Wirtschafts- und Immobilienkrise halte für dieses Jahr von Investitionen ab. Plan B könnte eine Veräußerung an die Freien Aktiven Schulen Wülfrath (FASW) sein. Biederbeck bestätigt: "Wir haben im Moment das Areal für die FASW reserviert."

Die Aufgabe des Rathaus-Standortes Goethestraße war auch verbunden mit der geplanten Veräußerung des Kinder- und Jugendhauses. Seit August 2005 steht dieser Beschluss. Laut Haushaltsplan 2008 sollen aus dem Verkauf rund 820 000 Euro zur Schuldentilgung in die Stadtkasse fließen. Dass dies tatsächlich realisiert werden kann, dürfte nicht sehr wahrscheinlich sein.

In dieser Woche hatte Biederbeck den Stadtplanungsausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung über den Sachstand informiert. "Die Politik akzeptiert, dass wir das Areal erst einmal für die FASW zurückhalten", sagt Biederbeck. Andere Optionen hat er auch nicht.

Zwei Investoren hatten laut Biederbeck bis Anfang April Zeit, Angebote auf den Tisch zu legen. Das ist nicht geschehen. In beiden Fällen ging es um die Realisierung der Idee einer Architektin, die rund ums Jugendhaus auf etwa 7500 bis 8000 Quadratmetern ein Mehrgenerationen-Wohnprojekt entwickelt hat, "mit einem ganzheitlichen, ökologischen Ansatz", ergänzt Biederbeck. Ein Investor wollte zuletzt das Vorhaben nicht allein stemmen (siehe die WZ vom 19.März), fand aber keinen Partner. Ein zweiter Interessent - ein Kreditinstitut aus der Region - hatte ebenfalls Gefallen an den Plänen der Architektin gefunden. "Das Interesse besteht weiterhin. Wegen der anhaltenden Finanzkrise hat man aber Abstand von dem Projekt genommen. 2010 will man es vielleicht wieder aufgreifen", sagt Biederbeck.

Und dann sind da noch die FASW, die Biederbeck als "politisches Wunschobjekt" bezeichnet. Die will bekanntlich am liebsten das Herminghaus-Stift kaufen, muss aber abwarten, inwiefern doch noch die Wuppertaler Pächter der Kliniken St. Antonius das ehemalige Krankenhaus weiter nutzen wollen. Eine Hängepartie, die sich im Juni entscheiden soll. "Bis dahin reservieren wir das Jugendhaus und sein Umfeld für die FASW", sagt Biederbeck.

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