Wülfrath : Ideenwerkstatt kreiert Nutzungskonzept
Wülfrath Der Bedarf an Räumlichkeiten für die Wülfrather Vereinslandschaft ist groß. Gleich 21 Teilnehmer von 14 Vereinen haben sich bei der Ideenwerkstatt zur Nutzung des ehemaligen VHS-Gebäudes beteiligt.
Wie könnte das Gebäude an der Wilmelmstraße 189 künftig heißen? Kreativhaus, Aktivhaus oder doch lieber „Wülfrather Initiative Räume“ (WIR)? Diese und noch weitere Vorschläge wurden in der Ideenwerkstatt zusammengetragen, zu welcher der Stadtkulturbund Vereine, Interessengruppen aber auch private Bürger und freischaffende Künstler sowie Kulturtreibende geladen hatte. Ziel der Veranstaltung sollte es sein, frei nach dem Motto „wünsch dir was“ die aktuell leer stehende Immobilie mit Leben zu füllen.
Miete soll von den neuen
Nutzern nicht erhoben werden
„Wir möchten den Bedarf ermitteln und das Haus zu einem zentralen Treffpunkt werden lassen“, erläuterte Schriftführerin Sandra Leidig-Diekmann zu Beginn des gut zweistündigen Veranstaltungsabends im Sitzungssaal des Rathauses. Und mit ihrem Wunsch stand sie nicht alleine da. 21 Teilnehmer von 14 Vereinen sowie Bürger fanden sich ein, um Bedarf anzumelden, aber auch erste Ideen für eine Umsetzung des Vorhabens zusammenzutragen.
Zum Hintergrund: Mit Wegzug der Volkshochschule steht die Diskussion um das dreigeschossige Gebäude nicht still. Vom Verkauf bis hin zu erneuten Nutzung der Immobilie durch die VHS stehen sämtliche Nutzungsvorschläge im Raum. So auch der Gedanke, das Haus am Eingang der Fußgängerzone der Vereinslandschaft zur Verfügung zu stellen. Miete soll von den neuen Nutzern nicht erhoben werden, dafür müssen rund 1700 Euro Betriebskosten für die gut 620 zur Verfügung stehenden Quadratmeter von den Vereinen erwirtschaftet werden.
Für die Teilnehmer der Ideenwerkstatt stand schnell fest, dass eine solche Summe nur durch eine Mischkalkulation zusammengetragen werden kann. So soll im besten Fall ein Bürgersaal mit bis zu 200 Quadratmetern entstehen, der für Feierlichkeiten wie Konzerte, Hochzeiten, Geburtstage und Vorlesungen vermietet werden kann. Mögliche Sponsorenmittel sowie weitere Gelder von künftigen Dauer- und Teilzeitnutzern könnte die Kalkulation auf gefestigte Säulen stellen.
Wie sich das Konstrukt organisieren lässt, darüber haben sich die Anwesenden ebenfalls Gedanken gemacht. An vier Thementischen mit unterschiedlichen Fragestellungen setzten sich die Interessierten mit der Zukunft des Hauses auseinander und kamen in diesem Zusammenhang auf die Idee, das Vorhaben durch einen Trägerverein, eine Interessengemeinschaft oder eine Genossenschaft zu organisieren. Ähnliche Beispiele für eine erfolgreiche Umsetzung von kulturtreibenden Zusammenschlüssen lassen sich beim Trägerverein Obschwarzbach, der Mettmanner Kulturvilla, dem Unperfekt-Haus in Essen und weiteren Institutionen im Umkreis finden.