Wülfrath: Großes Flattern an der Schnur

Die Wülfrather Parkschule feiert auf dem Segelflugplatz in Meiersberg.

Wülfrath. Rote Mäuse, farbenprächtige Schmetterlinge und lustige Igel genießen aus luftiger Höhe den weiten Blick über das niederbergische Land. Wenn nur die Perlonschnur nicht wäre, würden sie sich vom Herbstwind in die Ferne treiben lassen.

Doch Jan (7), Julia (10) und Ricarda (10) passen gut auf, dass genau das nicht passieren kann. Schließlich haben sie sich beim Drachenbasteln so viel Mühe gegeben.

Mal galant gleitend, mal nervös flatternd standen die 250 Drachen der Parkschule Wülfrath am Freitagnachmittag auf dem Flugplatz in Homberg-Meiersberg hoch in den Lüften. Zum ersten Mal hatte die Schule mit allen ihren Klassen ein großes Drachenfest veranstaltet.

Ein weites Feld musste her und vor allem eines ohne Hochspannungsmasten, das sich leider in Wülfrath nicht finden ließ. Aber da, wo in Meiersberg normalerweise Segelflugzeuge starten, muss doch auch für Drachen das richtige Lüftchen wehen.

In einem zweitägigen Workshop der Grundschüler waren zuvor die unterschiedlichsten Drachen entstanden. Beim Basteln immer im Auge: Das große Finale, für das jeder einzelne Drache ein richtiges, kleines Kunstwerk werden sollte.

In elf Lerngruppen aufgeteilt versuchten die Kinder mit Kreativität, Sorgfalt und Ausführung zu punkten. Den Gewinnern winkten Büchergutscheine für die Klassenbibliothek.

Doch erst mal war derjenige belohnt, dessen Drachen auch wirklich das Fliegen lernte. Während der eine schon hoch am Himmel stand, mühte sich der andere noch mit gefährlich aussehenden Sturzflügen ab: "Noch will er nicht so richtig. Aber ich warte auch auf den richtigen Wind", meinte Julia (10) gelassen und zog laufend ihren Drachen hinter sich her. Und siehe da: Mit etwas Hilfe gesellte sich auch er zu den vielen bunten anderen, die zusammen am Himmel schon von weit her zu sehen waren.

"Es schaut wunderschön aus", schwärmte Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann. "Und was es für Auswirkungen hat. Eltern, Omas, Opas - alle sind mitgekommen." Und das war gut so, denn hier wurde jede Hand benötigt, um alle Kinder glücklich zu sehen. Der eine rannte, ein anderer rief, und noch ein anderer warf den Drachen mit Schwung in die Höhe. Da stärkte man sich zwischendurch gerne mit Kuchen und Würstchen. So werden Traditionen geboren: "Das war bestimmt nicht das letzte Mal", verspricht die Schulleiterin.

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