Wülfrath: Ein Abiturient im Chefsessel

Karriere: Dustin Kremer hat schon während seiner Schulzeit Internet-Seiten für Firmen entwickelt. Nach dem Zivildienst will er ins Ausland.

Wülfrath. 13 Jahre die Schulbank drücken, fürs Abitur lernen, in Studium oder Ausbildung Fähigkeiten erwerben und letztlich ins Berufsleben einsteigen. In dieser Reihenfolge läuft es zumindest bei den meisten Schülern ab. Sie könnten es allerdings auch ganz anders angehen. So wie Dustin Kremer, der jetzt sein Abi am Wülfrather Gymnasium gemacht hat und zeigt, dass der "Ernst des Lebens" nicht erst nach der Schule losgeht. Dustin ist schon seit zwei Jahren selbstständiger Web-Designer - seine Firma heißt "Emotional Feelings".


"Seit Mitte 2006 bin ich ein offizielles Ein-Mann-Unternehmen", freut sich der Neunzehnjährige, der sein Hobby noch vor Ende seiner Schullaufbahn zum Beruf gemacht hat. Er entwirft und programmiert Internetpräsenzen für Unternehmen aus der Region. "Ich bin auch für die Wartung der Websites oder die Findung eines Firmenlogos verantwortlich."

Seine Auftraggeber kommen aus allen Gewerbebereichen und erstellen gemeinsam mit dem Abiturienten passende Konzepte. "Ich stelle mich auf die Art der Firma ein und schlage meine Ideen vor", beschreibt Dustin seine Arbeit. Anfangs bastelte er an privaten Seiten - dann kamen schnell Firmen-Aufträge. "Das meiste Know-How, das man braucht, bekommt man eigentlich durch die Arbeit selbst. Vor allem, wenn man mit Spaß bei der Sache ist", sagt er.

Obwohl er von seinem Beruf inzwischen leben könnte, will sich der Webdesigner nicht auf diese Sparte beschränken. "Ich würde gern Luft- und Raumfahrttechnologie studieren, am liebsten in der Schweiz." Jetzt steht aber erst mal ein mehrwöchiger Urlaub in Spanien an - als Belohnung für sein Abitur mit Notendurchschnitt 3,0.

"Und danach kommt der Zivildienst, den ich hier im Wülfrather Altenheim August-von-der-Twer ableiste." Wehrdienst hätte er sich nicht vorstellen können: "Ich hab meinen eigenen Kopf und würde Befehle bei der Bundeswehr wahrscheinlich hinterfragen", ist er sich sicher.

Nach dem Zivildienst will er aber raus aus der Stadt- und raus aus Deutschland. "Ich will auf jeden Fall noch einiges erleben, daher zieht es mich in die Ferne", begründet der Abiturient. Passend dazu sein Traum: "Am liebsten würde ich mich früh in einem Häuschen an der Küste zur Ruhe setzen und mein Geld für mich arbeiten lassen." Doch dann klingt er wieder realistischer: "Ich will einen Beruf , in dem ich nicht fest hänge und Chancen zum Aufstieg habe", sagt Dustin. "Und ich bin bereit, hart dafür zu arbeiten."

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