Wülfrath: Die über dem Zug schweben

Die „Crème de la Wü“ arbeitet seit Wochen an ihrem großen Auftritt für den Zug.

Wülfrath. Zeitungspapier liegt auf dem hellen Kunststoff-Boden aus. Wagt man den Fuß auf das Papier zu setzen, dringt ein leises Rascheln ans Ohr. Borstige Pinsel liegen auf dem Deckel eines Farbtopfes. Die Farbrolle ist in ein sattes Rot getaucht. Der weiße Anstrich des beklebten Riesen-Luftballons trocknet auf einem Gestell aus Draht.

Für die Narretei am kommenden Rosenmontag basteln die Damen der bekannten Fußgruppe "Crème de la Wü" bereits seit Wochen. Denn Tanja Stroms, Regina Mercante, Sabine Gleißner, Ute Meier, Claudia Meier und Claudia Helmert wollen mit weiteren Freundinnen wieder Kamelle und Bonbons den Feierwütigen, Narren und Jecken zuwerfen.

Was das Motto der "Crème" letztendlich sein wird? Die Damen hüten das Geheimnis. Sicher ist: Die Karnevalistinnen müssen noch die Pilotenbrille aus den Schubladen kramen. Denn einen Hinweis auf die Wahl ihres Kostüms geben sie eine Woche vorher preis: Rein vom Motto her wollen sie mit Heißluftballons in die Luft steigen. Die jecke Idee haben sie den Karnevalisten aus Düsseldorf stibitzt.

Wenn sie auch in den Karnevalshochburgen, Köln und Düsseldorf, den Zügen am Straßenrand zujubeln, kann die Feierstimmung da, so die Wülfratherinnen, noch lange nicht mit dem Rohdenhauser Zug mithalten. "Seit wir in Wülfrath wohnen, besuchen wir jedes Jahr den Karnevalszug", sagt Tanja Stroms, "denn der ist so familiär."

Daher war es für sie Ehrensache, die Idee zu unterstützen. Als sie vor Jahren einen Aufruf in der WZ lasen, dass die Kalkstadtnarren Teilnehmer für den Rosenmontagszug suche, war es für die Freundinnen ganz logisch, dabei zu sein. "Wir wollten den Karneval retten", sagt Helmert lächelnd. Dabei sind sie - und das mit karnevalistischem Erfolg. Wirft man einen Blick zurück, kommen einem die Kostüme als Palmen-Damen, bauschige Schneemänner und bunte Schmetterlinge sofort in Erinnerung.

Die Arbeiten für den Auftritt 2009 liegen in den letzten Zügen. Da darf auch schon mal am Sekt genippt werden. Da sprudeln die kreativen Einfälle für die Kostüm-Gestaltung. Während der Luftballon mit strahlend blauem Himmel und Schäfchenwolken darauf trocknet, streift Sabine Gleißner die Gummihandschuhe über. Denn sie will den tief roten Luftballon noch mit schwarzen Marienkäfer-Punkten versehen.

Und wenn sie Rosenmontag Karnevalslaune versprüht haben, geht’s dann sicher noch auf eine närrische Sause, wo sie sich ins jecke Kalkstädtchen schunkeln werden. Helau!

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